AA

D: Siemens-Chef wusste von Konto

Der Chef des mit Schmiergeldvorwürfen konfrontierten Technologiekonzerns Siemens hatte nach eigenen Angaben bereits Ende Jänner Kenntnis von einem verdächtigen Konto.

Von dieser Schweizer Bankverbindung habe er im Zuge unternehmensinterner Ermittlungen erfahren, sagte Klaus Kleinfeld der „Financial Times“ (Samstag-Ausgabe). Als die Staatsanwaltschaft Mitte November dann Siemens-Büros durchsuchte, sei er davon ausgegangen, es handle sich um Ermittlungen in diesem Zusammenhang. Von dem Ausmaß der vermeintlichen Schmiergeldzahlungen habe er nichts geahnt.

Die angeblichen Praktiken bei Siemens seien nicht normales Geschäftsgebaren sondern kriminelle Handlungen gewesen, sagte Kleinfeld. „Man braucht drei Unterschriften, um in das SAP-Buchungssystem störend einzugreifen – und das ist nur möglich, wenn sie, wie es hier scheinbar war, alle zusammen arbeiten.“ Bei Buchungen von neun Millionen Euro am Tag sei es schwer, die Übersicht über alle Zahlungsvorgänge zu behalten.

Kleinfeld wies zurück, dass in manchen Staaten Schmiergeldzahlungen nötig seien, um Aufträge zu bekommen. „Besonders bei Transaktionen in diesen Ländern haben wir das Management darauf hingewiesen, bei diesen Themen (Bestechung) vorsichtiger zu sein“, sagte er. Er sei fest entschlossen, dass die Wahrheit herauskommt. „In fünf Jahren will ich, dass die Leute sagen: Siemens ist ein beispielhaft transparentes Unternehmen“, fügte er hinzu.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • D: Siemens-Chef wusste von Konto
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen