Eine Koalition mit der neuen Linkspartei schloss Schröder für die Zeit nach der Bundestagswahl am 18. September ebenso kategorisch aus, und kritisierte das politische Auftreten der Partei um den früheren SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine scharf.
Diese selbst ernannte Linkspartei ist nichts anderes als eine erweiterte PDS. Und die SED-Nachfolgepartei hat immer nur davon profitiert, Vorurteile zu wecken und zu schüren, sagte der Kanzler. Die PDS unterschlage, dass viel Gutes in Ostdeutschland geschehen sei, beispielsweise die Autoindustrie in Leipzig/Halle und die Computerindustrie in Dresden.
Zu den beiden Spitzenkandidaten Gregor Gysi und Lafontaine sagte Schröder, es lohne sich seiner Ansicht nach gar nicht, sich mit ihnen auseinander zu setzen. Diese beiden Gesellen haben doch bewiesen, was sie unter Verantwortung verstehen: Beide sind einfach davongelaufen, als es schwierig wurde, wird Schröder zitiert.
Der bevorstehende Bundestagswahlkampf zwischen Kanzler und Kanzlerkandidatin sei für ihn keine Auseinandersetzung zwischen Mann und Frau. Es geht um die Frage, wer kann dieses Land führen, sagte der Kanzler. Deshalb werde es eine respektvolle Auseinandersetzung geben, hart, aber fair, genauso wie im Jahr 2002. Das Wahlprogramm der Union bezeichnete der SPD-Politiker als unehrlich und zutiefst ungerecht. CDU und CSU wollten Spitzenverdiener steuerlich entlasten, und die Finanzierung Schicht- und Nachtarbeitern überlassen. Damit würden die Pläne, wie auch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, diejenigen treffen, die den allergrößten Teil ihres Einkommens für den Lebensunterhalt ausgeben müssten, kritisierte Schröder.