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D: Rücktritt von Stoiber?

Der Streit um die Person von Parteichef Edmund Stoiber in der CSU ist laut einem Bericht des Magazins "Stern" in der Nacht zum vergangenen Samstag eskaliert.

Stoiber habe dabei gegenüber einem Emissär mehrerer Präsidiumsmitglieder ein klares Bekenntnis zu seiner Person als CSU-Chef, als bayerischer Ministerpräsident und als Spitzenkandidat gefordert.

Nachdem er ein Jahr lang an der Basis für seine Fehler und seine Flucht aus der Großen Koalition auf Bundesebene gebüßt habe, müsse jetzt Schluss sein. Sonst könne er auch alles sein lassen. „Es stand spitz auf Knopf“, zitierte das Blatt ein Präsidiumsmitglied. Stoiber sei von der CSU-Führung zwar Solidarität zugesagt worden, schrieb „Stern“. Dafür habe er aber Bedingungen akzeptieren müssen – unter anderem ein Treffen mit seiner parteiinternen Kritikerin, der Fürther Landrätin Gabriele Pauli.

Der Chef der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag, Joachim Herrmann, nannte den Bericht über eine Rücktrittsdrohung Stoibers „völligen Unsinn“. Herrmann sagte, er habe den Artikel „mit großem Erstaunen“ gelesen. Er habe am Samstag noch mit Stoiber telefoniert, da sei von einem Rücktritt nicht die Rede gewesen. Der als möglicher Stoiber-Kronprinz gehandelte Herrmann dementierte, Stoiber Bedingungen für die Unterstützung des CSU-Präsidiums diktiert zu haben. Auch der bayerische Landtagspräsident Alois Glück (CSU) wies den Bericht zurück.

Trotz der Disziplinierungsaufrufe des Chefs der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Peter Ramsauer, spielte die Debatte um Stoiber auf der traditionellen Kreuther CSU-Klausur doch eine Rolle. Nach Teilnehmerangaben gab es in der vierstündigen Aussprache der Landesgruppe am Montag Appelle, es nicht bei dem Solidaritätsbeschluss des CSU-Präsidiums vom Vortag zu belassen. Vielmehr müsse nun Vertrauensarbeit an der Parteibasis geleistet werden.

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