Hintergrund der Neuausrichtung ist die Umstrukturierung des angeschlagenen Mutterkonzerns KarstadtQuelle. Der bisherige Quelle-Hauptkatalog erschien zuletzt mit einer Auflage von zwölf Millionen Exemplaren zwei Mal im Jahr und erreichte damit jeden dritten Haushalt in Deutschland.
Keinesfalls wollen wir unseren Hauptkatalog einstellen, betonte Quelle-Vertriebsvorstand Gebhard Stammler. Mit kürzeren Zyklen und einer stärkeren saisonalen Ausrichtung wolle das Versandhaus vielmehr auf das veränderte Kundenverhalten reagieren. Als Zielgruppe hat Quelle dabei die etablierten Familien und die Generation 50 plus im Visier. Das sei eine bewusste Absage an den Jugendwahn und eine Konzentration auf die zukünftigen starken Märkte, sagte Unternehmenssprecher Erich Jeske.
Konzernchef Christoph Achenbach erklärte in einem Interview mit dem Magazin Focus, dass der große Quelle-Katalog von den Menschen nicht mehr so akzeptiert würde wie noch vor Jahren. Der Katalog gilt ein halbes Jahr, und wir können absolut nichts ändern – weder beim Preis noch beim Sortiment. Das funktioniere heute nicht mehr. Wir müssen uns künftig stärker auf Saisonzyklen einlassen, um mit Wettbewerbern wie Zara oder H&M konkurrieren zu können, meinte Achenbach.