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D: Politikersohn Strauß zu Geldstrafe verurteilt

Max Strauß ist wegen Betrug zu 300.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Das Landgericht sprach ihn schuldig, die Anlagefirma Wabag AG als Justiziar und Berater unterstützt zu haben.

Verteidigung und Staatsanwaltschaft hatten sich im Vorfeld des Prozesses auf das Strafmaß geeinigt.

Strauß gestand zum Auftakt des nur zweistündigen Prozesses die Anklagevorwürfe in vollem Umfang. In einer von seinem Anwalt Wolfgang Dingfelder verlesenen Erklärung teilte er mit, er habe den Firmenchefs bei ihrem jahrelangen Betrug geholfen. Angeblich wollte die Wabag Recyclinganlagen und Biokraftwerke in Ostdeutschland bauen. In Wirklichkeit diente sie den – inzwischen zu acht Jahren Gefängnis verurteilten – Gründern dazu, sich persönlich zu bereichern. Von den 125 Millionen Euro der Aktionäre und Geldgeber floss das meiste in ihre privaten Taschen und in die Verwaltung. Das Kartenhaus brach 1999 zusammen, die Wabag meldete Insolvenz an. Strauß wusste, dass alle Projekte Luftschlösser waren. Trotzdem belog er Geldgeber, warb Anleger an, entwarf Verträge und setzte sich bei Politikern für Fördergelder ein. In den drei verurteilten Fällen betrug der Schaden für die Anleger 29 Millionen Euro.

Schon damals habe sich seine psychische Erkrankung bemerkbar gemacht, ließ er dem Gericht erklären. Seine Kritik an den falschen Anleger-Prospekten sei in der Firma auf taube Ohren gestoßen. Strauß ist seit einem Jahr in der Uniklinik München wegen schwerer Depressionen stationär in Behandlung. Ein wesentlicher Grund für die Erkrankung seien die Strafverfahren in München und Augsburg, erklärte Dingfelder.

Strauß muss sich seit Jänner bereits vor dem Landgericht Augsburg wegen Steuerhinterziehung verantworten. Es bestand die Sorge, dass der 44-Jährige zwei lange Prozesse gleichzeitig nicht durchhalten würde.

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