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D: Neue Rekord-Pegel an der Elbe

In den norddeutschen Hochwasser- Gebieten an der Elbe hat sich die Lage Freitag Nacht weiter verschärft. Im niedersächsischen Hitzacker erreichte der Pegel eine Höhe von 7,60 Metern.

Die Elbe hat in Norddeutschland neue Rekordpegel erreicht. In Lauenburg in Schleswig-Holstein lag der Wasserstand am Samstagvormittag bei neun Metern, bis Montag könnte er um weitere 30 Zentimeter steigen. In Hitzacker im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg wurden 7,59 Meter gemessen – acht Zentimeter mehr als bei der Jahrhundertflut 2002 und fünf Zentimeter mehr als der historische Elbhöchststand im Jahr 1895. In Sachsen und Brandenburg entspannte sich die Lage dagegen. Politiker sagten unbürokratische Hilfe zu.

In Lauenburg etwa 50 Kilometer östlich von Hamburg drohte die Elbstraße zu überfluten. Die Straße wurde für den Pkw-Verkehr gesperrt. Bewohner der Altstadt wurden mit Sandsäcken und Füllsand versorgt. Der Elbpegel lag in der Früh bei 8,98 Meter, 28 Zentimeter mehr als im August 2002.

Die Altstadt von Hitzacker ist bereits seit Freitag überflutet. In dem Landkreis waren rund 845 Rettungskräfte im Einsatz, darunter auch zahlreiche Taucher, die die Aufgabe hatten, die Deiche zu sichern. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) brachte 1.000 Feldbetten und 2.000 Decken nach Dannenberg. In Lüchow-Dannenberg und Lüneburg gilt seit Freitag Katastrophenalarm.

In Mecklenburg-Vorpommern überschritt der Wasserstand der Elbe am Vormittag mit 6,62 Metern in Dömitz und 6,65 Metern in Boizenburg die Rekordmarken der Jahrhundertflut von 2002 deutlich. Vor vier Jahren waren in Boizenburg 6,45 und in Dömitz 6,57 Meter als Höchststände registriert worden. Und das Wasser steigt weiter, wie ein Sprecher des Krisenstabes mitteilte. In Dömitz könnte der Pegel 6,80 Meter und in Boizenburg 6,90 Meter erreichen, womit sogar die Rekordflut aus dem Jahr 1895 übertroffen wäre.

Grund zur Panik sehen die Behörden des Landkreises Ludwigslust dennoch nicht. Die Lage sei angespannt, aber nicht dramatisch, hieß es. Allerdings bildeten sich wegen der extremen Deichbelastungen erste Sickerstellen, die von Einsatzkräften mit Sandsäcken abgesichert werden.

Auch in Brandenburg machte das Hochwasser den Elbdeichen weiter zu schaffen. Die Zahl der Sickerstellen nahm nach Angaben der Polizei zu, aber nirgendwo bedrohlich. In der Prignitz stieg das Wasser leicht und pegelte sich am Samstag bei Wittenberg auf 7,18 Meter ein – 16 Zentimeter unter dem Rekordpehel von 2002. „Die Lage an den Deichen ist ruhig, die Arbeiten laufen dort planmäßig“, sagte Christel Spenn vom Katastrophenstab in Perleberg.

Auch in Sachsen entspannte sich die Lage. Der Katastrophenalarm in Dresden wurde aufgehoben. Der Elbpegel in der Stadt ging auf 6,50 Meter zurück. Am Dienstag hatte er noch bei 7,49 Meter gelegen. Die aus Dresden-Gohlis evakuierten Menschen konnten nach Hause zurückkehren.

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