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D: Merkel nimmt Wirtschaft in Schutz

Die Vorsitzende der deutschen CDU, Angela Merkel, hat die Wirtschaft gegen die Kapitalismus-Kritik und den "Heuschrecken"-Vergleich von SPD-Chef Franz Müntefering in Schutz genommen.

„Die allermeisten Unternehmen denken nicht nur kurzfristig“, sagte Merkel gegenüber dem Wirtschaftsmagazin „Capital“. Münteferings Pauschalkritik gehe in die falsche Richtung. „Wir haben ja wirklich nicht zu viele, sondern zu wenige ausländische Investoren“, sagte Merkel. Die CDU-Vorsitzende verteidigte auch den Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann, der heftig kritisiert worden war, weil er in einem Atemzug hohe Gewinne und massive Stellenstreichungen angekündigt hatte.

Es sei wichtig, den Börsenwert zu steigern und so eine Übernahme durch ausländische Konkurrenten zu verhindern, sagte Merkel. Deutschland müsse weiterhin eigene Bankkapazitäten haben. „Wäre die deutsche Wirtschaft bei der Kreditvergabe allein auf ausländische Institute angewiesen, hätte sie es schwerer.“

Deutschland habe bereits als wirtschaftliches Vorbild an Bedeutung verloren: „Solange wir Schlusslicht sind, hört keiner auf uns.“ Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ottmar Schreiner verteidigte in der Phoenix-Sendung „Unter den Linden“ Müntefering gegen den Vorwurf, er habe in der Wahl seiner Worte überzogen. „Wer einen Sachverhalt benennen will und Aufmerksamkeit erlangen will, der muss dies mit drastischen Worten tun, sonst wird er nicht wahrgenommen“, sagte Schreiner.

Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende, Ronald Pofalla, sprach in der Sendung weiten Teilen der SPD „jegliches ökonomisches Grundverständnis“ ab. Münteferings Kapitalismuskritik habe schon jetzt feststellbare negative Effekte im Ausland.

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