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D: Lea wird vielleicht nie richtig sehen

Die von ihrer siamesischen Zwillingsschwester Tabea getrennte Lea aus Lemgo wird möglicherweise nie richtig sehen können. Laut den Chirurg wird das Mädchen aber intellektuell „auf der Höhe sein“.

Der US-Neurochirurg Benjamin Carson, der die Mädchen in der Johns-Hopkins-Klinik in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland trennte, sagte dem Magazin „Stern“ in seiner neuen Ausgabe, das einjährige Mädchen reagiere zwar auf Gesichter und bewege die Augäpfel. Aber „wir wissen nicht, ob Leas Gehirn versteht, was sie sieht“. Ein weiteres Problem sei die teilweise Lähmung ihrer linken Körperhälfte. Carson geht aber davon aus, dass Lea im Laufe der Zeit alle ihre Gliedmaßen bewegen können wird. Allerdings sei er nicht sicher, „ob sich die Feinmotorik wieder völlig erholt“. Intellektuell werde das Mädchen „auf der Höhe sein“.

Knapp zwei Monate nach der mehrtägigen Trennungsoperation, die Tabea nicht überlebte, war Lea Anfang November aus dem Krankenhaus entlassen worden. Sie bleibt aber vorerst zur weiteren Beobachtung in Baltimore. Wenn alles gut läuft, kann Lea Ende des Jahres mit ihren Eltern nach Deutschland zurückkehren.

Lea und Tabea waren am Kopf miteinander verwachsen. Die Ärzte hatten den siamesischen Zwillingen von vornherein nur eine 50-prozentige Überlebenschance gegeben. Die Eltern hatten sich dennoch für den Eingriff entschieden, um den Mädchen ein Leben als Pflegefälle zu ersparen. Auf Lea kommen nun noch weitere Operationen zu, um ihren Kopf wieder herzurichten.

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