Es gibt Befürchtungen, dass bis zu 40.000 Frauen aus Osteuropa zur WM eingeschleust werden. Ich denke, dass in den Städten eine Kampagne dagegen laufen sollte, sagte die Landesbischöfin in einem dpa-Gespräch in Hannover. Auch der Deutsche Fußballbund müsse hier Verantwortung übernehmen.
Fußballverbände sollten für Fairness im Sport und für faire Beziehungen zwischen Frauen und Männern eintreten. Auch der Fußball muss die Menschenwürde achten, sagte Käßmann. Da könne der Fußball viel bewirken, gerade Fußballspieler seien wichtige Vorbilder für junge Männer. Die Bischöfin sagte, es wäre doch eine schöne Aktion, wenn sich der Oberbürgermeister der Stadt Hannover, die Kirche und der Bundesligaverein Hannover 96 im WM-Jahr für eine Kampagne gegen Zwangsprostitution zusammentun würden.
Der Deutsche Frauenring hatte den Deutschen Fußballbund für eine Aktion gegen Zwangsprostitution gewinnen wollen, war jedoch auf wenig Resonanz gestoßen. Die Grünen im niedersächsischen Landtag forderten die Landesregierung auf, Zuhältern und Menschenhändlern die Rote Karte zu zeigen. Wenn Männer schon ins Bordell gingen, sollten sie zumindest Verantwortung übernehmen und überlegen, mit wem sie es zu tun haben, sagte die Bischöfin. Frauen, die verängstigt seien, Verletzungen aufwiesen und sich sprachlich nicht verständigen könnten, seien in der Regel Zwangsprostituierte.