Der gebückt und mit heruntergelassenen Hosen dastehende Diktator trägt eine braune Uniformjacke und eine Mütze. Aus seinem Hinterteil kommen Ausscheidungen mit der Aufschrift NPD. Der bis zuletzt geheim gehaltene Überraschungswagen wurde nur Minuten vor dem Start des Zuges um 13.44 Uhr enthüllt.
Der Rosenmontagszug stand in diesem Jahr unter dem Motto Düsseldorfs närrische Illusionen. Die etwa 5.500 aktiven Teilnehmer und 70 Wagen starteten am Joseph-Beuys-Ufer am Rhein ihren knapp fünf Kilometer langen Weg durch die Altstadt und über die Königsallee.
Schlechtes Wetter trübte Stimmung nicht
Alaaf und Helau aus Millionen Kehlen: Zum traditionellen Höhepunkt des Fastnachts sind am Rosenmontag wieder zahllose Narren in die deutschen Karnevalshochburgen am Rhein geströmt. Trotz trüben Februarwetters begrüßten die Zuschauer begeistert die farbenprächtigen Umzüge. Allein in Düsseldorf, Köln und Mainz waren rund zwei Millionen Schaulustige auf den Straßen.
Unter dem Motto Mir all sin Kölle (Wir alle sind Köln) begann kurz nach elf Minuten vor elf der Zug in Köln. Bei trübem, aber trockenem Wetter zogen die rund 10.100 aktiven Teilnehmer vom Severinstor aus auf den 6,5 Kilometer langen Zugweg durch die Innenstadt. Die konkurrierenden Karnevalshochburgen Aachen, Mainz und Düsseldorf wurden auf einem Persiflagewagen als magersüchtige Models vorgeführt, während sich die Colonia als dralle Miss Universum präsentierte. Auf die schätzungsweise eine Million Zuschauer ging ein Regen von etwa 150 Tonnen Süßigkeiten wie Kamelle (Bonbons), 700.000 Tafeln Schokolade und 220.000 Schachteln Pralinen nieder.
Zu einem Tabu-Bruch kam es beim Düsseldorfer Rosenmontagszug: Kurz vor dem Start enthüllten die Organisatoren einen Motivwagen mit einer Hitlerfigur aus Pappmache. Der gebückt und mit heruntergelassenen Hosen dastehende Diktator entließ aus seinem Hinterteil Ausscheidungen mit der Aufschrift NPD. Der Rosenmontagszug stand in diesem Jahr unter dem Motto Düsseldorfs närrische Illusionen. Die etwa 5.500 aktiven Teilnehmer und 70 Wagen starteten am Joseph-Beuys-Ufer am Rhein ihren knapp fünf Kilometer langen Weg durch die Altstadt und über die Königsallee.
Unter dem Motto Fassenacht in Mainz am Rhein, Lebenslust für Groß und Klein startete um 11.11 Uhr der 106. Mainzer Rosenmontagszug. Zu den Klängen des Narhallamarsches setzten sich rund 9.300 Aktive aus 22 Vereinen und 26 Garden in Bewegung. Der Traditionsclub Mainver Carneval-Verein präsentierte eine erboste Freiheitsstatue, die US-Präsident George W. Bush das Hinterteil versohlt, eine Anspielung auf die Niederlage von Bushs Republikanern bei den Kongresswahlen. Papst Benedikt XVI. stellten die Mainzer Narren als ungeschickten Autofahrer dar, der das Papamobil gegen ein Minarett lenkt, ein Hinweis auf die Reaktionen in der islamischen Welt auf die Regensburger Rede des Papstes.