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D: Hisbollah-Mitglied aus der Haft entlassen

Die deutsche Regierung hat bestätigt, dass sie den wegen Mordes und Flugzeugentführung verurteilten Libanesen Mohammad Ali Hammadi aus der Haft entlassen hat: "Kein Zusammenhang mit Osthoff-Affäre".

Das Mitglied der Schiiten-Organisation Hisbollah sei auf der Basis einer Entscheidung der zuständigen hessischen Justiz freigelassen worden, sagte eine Sprecherin des Justizministeriums am Dienstag in Berlin. Hammadi habe seine Strafe verbüßt. Ein Regierungssprecher in Berlin schloss einen Zusammenhang mit der Entführung der deutschen Archäologin Susanne Osthoff im Irak aus: „Es gibt keinen Zusammenhang.“

Aus diplomatischen Kreisen in Beirut und Berlin war zuvor verlautet, Hammadi sei trotz eines Auslieferungsgesuchs der USA bereits in den Libanon zurückgekehrt. Er war 1987 im Frankfurter Flughafen festgenommen und 1989 wegen der Entführung einer US-Verkehrsmaschine der Fluggesellschaft TWA im Juni 1985 nach Beirut und der an Bord erfolgten Ermordung des US-Kampftauchers Robert Dean Stethem verurteilt worden.

1987 lehnte die damalige deutsche Bundesregierung ein Auslieferungsersuchen der USA ab – vor allem um das Leben zweier deutscher Staatsbürger zu schützen, die damals im Libanon als Geiseln festgehalten wurden. Während des Prozesses räumte Hammadi ein, dass die Geiselnahme im Auftrag der pro-iranischen Hisbollah geschehen sei. Ziel sei es gewesen, die Freilassung von 700 schiitischen Gefangenen in Israel zu erpressen.

Durch deutsche Vermittlung haben in der Vergangenheit wiederholt Gefangenenaustausche zwischen Israel und der Hisbollah stattgefunden. So ließ die libanesische Organisation 2004 den israelischen Geschäftsmann und Reserve-Oberst Elhanan Tennenbaum frei. Er wurde nach seiner Rückkehr festgenommen und wochenlang von den israelischen Geheimdiensten verhört. Israel ließ im Rahmen dieser Vereinbarungen auch den zum Islam konvertierten Deutschen Steven Smyrek frei.

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