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D: G20-Treffen in Berlin

Die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer haben auf dem G20-Treffen in Berlin ein Signal gegen Interventionen zur Aufwertung des Dollar gesetzt.

Der deutsche Finanzminister Hans Eichel betonte zwar, die weltwirtschaftlichen Ungleichgewichte dürften „nicht zu abrupten Veränderungen beim Ölpreis und den Wechselkursen“ führen. Die USA, Europa und Asien müssten aber jeweils ihren eigenen Beitrag leisten. Eine konzertierte Aktion, um den Dollar-Verfall zu stoppen, wird damit unwahrscheinlicher.

Der hohe Ölpreis wird nach Einschätzung der G20-Staaten das weltweite Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr dämpfen. „Wir gehen weiter von einem kräftigen Wachstum aus, das aber ein bisschen schwächer sein wird als 2004“, sagte Eichel.

Die USA müssten ihr Budgetdefizit abbauen. Das habe US- Finanzminister John Snow ausdrücklich zugesagt. Europa und Japan seien zu Strukturreformen aufgefordert, während China und andere asiatischen Länder mehr Flexibilität zeigen sollten. Standard gegen Steuerhinterziehung

Die in Berlin anwesenden Finanzminister und Notenbankchefs einigten sich zudem auf einen gemeinsamen Ansatz, um internationale Steuerflucht besser zu bekämpfen. Künftig solle der Informationsstandard der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) in Steuerfragen angewendet werden, hiess es aus deutschen Regierungskreisen.

Die 20 Länder wollen demnach mit gutem Beispiel vorangehen und untereinander Steuerinformationen austauschen. Die Einigung soll Druck auf jene OECD-Länder machen, die dem Standard bislang nicht beigetreten seien.

Auch im Vorgehen gegen die Finanzierung des Terrorismus habe es eine Einigung gegeben, hiess es in den Kreisen. Insbesondere wolle man den so genannten Cash-Kurieren mehr Aufmerksamkeit widmen. Notiz: Neu sind die drei letzten Abschnitte.

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