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D: Familienpolitik zum Schwerpunkt machen

Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) will die Familienpolitik im Falle eines Wahlsiegs zu einem Schwerpunkt der kommenden Legislaturperiode machen.

Es gehe darum, etwa durch mehr Betreuungsangebote für Kinder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, sagte Schröder am Sonntag im Interview der Woche des Deutschlandfunks.

Er denke zudem an ein Elterngeld nach skandinavischem Vorbild. Die Union wolle dagegen, soweit er dies gelesen habe, eine Rolle rückwärts in der Familienpolitik. CDU und CSU versuchten Frauen die Möglichkeit zu nehmen, ihr eigenes Leben so zu leben, wie sie es wollten. Dabei habe Deutschland eine zu geringe Frauenerwerbsquote, weshalb auch viele Talente nicht zum Zuge kämen.

Schröder ging auch auf die Außenpolitik ein. Unter seiner Führung habe sich Deutschland als mittlere Macht positioniert, die stets für friedliche Konfliktlösung eintrete. Dies gelte auch für den Atomstreit mit dem Iran, den er aber nicht zu einem zentralen Wahlkampfthema machen wolle. Er sei froh, dass die USA inzwischen den Hinweis auf die militärische Option relativiert hätten. Vielleicht sei dies ja auch aufgrund seiner Intervention geschehen, erklärte der Kanzler.

Der Kanzler würdigte auch den Weltjugendtag, den er als Zeichen für die Toleranz Deutschlands bezeichnete. „Die Begeisterung, die sichtbar war, die Bereitschaft auch zu Internationalität, nicht zuletzt der deutschen Jugendlichen, all das zeigt doch, dass wir in einem Land leben, das offen ist, das tolerant ist, und dass die Jugendlichen diese Offenheit und Toleranz leben“, sagte der SPD-Politiker. Das Christentum trage zum Zusammenhalt der Gesellschaft in Deutschland bei.

„Natürlich vertritt der Papst gesellschaftspolitische Vorstellungen, die nicht meine sind“, sagte Schröder, der am Samstag eine Privataudienz beim katholischen Kirchenoberhaupt hatte. Er vertrete sie aber eindeutig und sehr klug, so dass sich jede Auseinandersetzung damit lohne.

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