Die Staatsanwaltschaft hat am Freitag Anträgen der Verteidiger zugestimmt, das Verfahren gegen Geldauflagen einzustellen. Ackermann soll 3,2 Mio. Euro zahlen, der frühere Mannesmann-Chef Klaus Esser 1,5 Mio. Euro und Ex-Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Funk eine Million Euro. Die drei übrigen Angeklagten sollten mit fünfstelligen Beträgen davonkommen.
Alle sechs Angeklagten zusammen müssten eine Geldbuße von insgesamt 5,8 Mio. Euro leisten. In dem Prozess geht es um Millionenprämien bei der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone. Die Auflagen sind deutlich niedriger als die damals ausgezahlten Prämien. Das Gericht will in der kommenden Woche darüber entscheiden, ob es der Vereinbarung zustimmt.
Der Anwalt des Deutsche-Bank-Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann, Eberhard Kempf, hatte zuvor die Einstellung des Verfahrens gefordert und die Zahlung einer geeigneten Summe als Gegenleistung angeboten. Die Staatsanwaltschaft begründete ihre Zustimmung zu einer Einstellung unter anderem mit der voraussichtlich langen Dauer des Verfahrens. Dies sei auch angesichts der relativ geringen Schwere der Schuld und der zu erwartenden Strafen nicht zu rechtfertigen.
Gericht entscheidet am Mittwoch über Einstellung
Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, und fünf weitere Angeklagten im Mannesmann-Prozess können das Verfahren voraussichtlich mit der Zahlung einer millionenschweren Geldauflage beenden. Die Staatsanwaltschaft hat am Freitag Anträgen der Verteidiger zugestimmt, das Verfahren gegen Geldauflagen einzustellen. Ackermann könnte damit seinen Posten als Chef der Deutschen Bank behalten. Das Gericht will am kommenden Mittwoch entscheiden, ob es dem Antrag der Verteidiger auf Einstellung des Verfahrens entspricht. Die Angeklagten wären damit nicht rechtskräftig verurteilt.
Die Staatsanwaltschaft teilte am Freitag mit, sie sei zu einer Einstellung bereit, wenn die Beschuldigten insgesamt 5,8 Mio. Euro zahlten. Ackermann soll davon mit 3,2 Mio. Euro die weitaus höchste Summe übernehmen. Er steht im Mittelpunkt des spektakulären Strafverfahrens, das seit dem 26. Oktober in Düsseldorf neu aufgerollt wird. Der frühere Mannesmann-Chef Klaus Esser soll 1,5 Mio. Euro zahlen, Ex-Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Funk eine Million Euro. Die drei übrigen Angeklagten sollten mit fünfstelligen Beträgen davonkommen.
In dem Prozess geht es um die Rechtmäßigkeit von Prämien und Abfindungen in Höhe von 57 Mio. Euro, die nach der Mannesmann-Übernahme durch den Mobilfunkkonzern Vodafone Anfang 2000 an amtierende und frühere Konzernmanager geflossen waren. In einem ersten Verfahren waren die Angeklagten im Juli 2004 freigesprochen worden. Der Bundesgerichtshof hob diese Urteile jedoch Ende 2005 auf und verwies den Fall an eine andere Kammer des Düsseldorfer Gerichts zurück.
Die Staatsanwaltschaft begründete ihre Zustimmung zu einer nunmehrigen Einstellung am Freitag unter anderem mit der voraussichtlich langen Dauer des Verfahrens. Dies sei auch angesichts der relativ geringen Schwere der Schuld und der zu erwartenden Strafen nicht zu rechtfertigen. Der Anwalt Ackermanns, Eberhard Kempf, hatte zuvor die Einstellung des Verfahrens gefordert und die Zahlung einer geeigneten Summe als Gegenleistung angeboten.
Der Stand des Prozesses lege nahe, ihn ohne Schuldspruch und Strafe zu beenden. Schon nach den ersten Zeugenaussagen sei deutlich, dass es abschließend kein Urteil des Gerichts über Recht oder Unrecht geben könne, sagte Kempf. Ackermann selbst sagte, er sei bereit, die von der Staatsanwaltschaft geforderten 3,2 Mio. Euro aus eigener Tasche zu zahlen. Diese Summe könnte der Manager nach den Worten eines Gerichtssprechers etwa an eine gemeinnützige Einrichtung spenden.
Ackermann hatte erklärt, er werde nur im Fall einer rechtskräftigen Verurteilung seinen Posten als Chef des größten deutschen Geldhauses abgeben. Dies müsste er nicht tun, wenn sich das Gericht am kommenden Mittwoch Verteidigern und Staatsanwaltschaft anschließt. Die Staatsanwaltschaft regte an, dass 60 Prozent der Millionen-Auflage in die Staatskassen fließen könnten. Die übrigen Gelder sollten gemeinnützigen Einrichtungen gespendet werden.
Im Mittelpunkt der Neuauflage des spektakulären Wirtschaftsprozesses stehen die millionenschweren Prämienzahlungen, die bei der Übernahme von Mannesmann durch den Konkurrenten Vodafone im Jahr 2000 geflossen waren. Neben Ackermann müssen sich vor Gericht auch Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser und der ehemalige IG-Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel sowie drei weitere Manager wegen des Vorwurfs der Untreue oder der Beihilfe dazu verantworten.