Wir können uns Frau Pauli gut für eine repräsentative Aufgabe in unserem Hause vorstellen – etwa für unsere Motorradbekleidungslinie, sagte der Sprecher von Ducati Deutschland in Köln, Kai Swaton, am Dienstag der dpa. An einen Einsatz der Fürther Landrätin als Model denke man allerdings nicht, dementierte Swaton entsprechende Berichte. Dafür ist Frau Pauli sicher überqualifiziert.
Bis jetzt habe Pauli auf eine E-Mail noch nicht geantwortet. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir von Frau Pauli noch eine Rückmeldung erhalten, gab sich der Sprecher zuversichtlich. Das Unternehmen war auf die CSU-Politikerin aufmerksam geworden, weil sie sich wiederholt mit ihrem Ducati-Motorrad hatte fotografieren lassen. Die Firma Ducati mit Stammsitz im italienischen Borgo Panigale verkauft nach eigenen Angaben in Deutschland pro Jahr rund 3000 Motorräder.
Unterdessen will das Landgericht München im Streit um die Latex-Fotos Paulis zwischen der CSU-Politikerin und dem Hochglanzmagazin Park Avenue vermitteln. Richter Thomas Steiner von der zuständigen neunten Zivilkammer unterbreitete den beiden Prozessparteien einen Vergleichsvorschlag zur gütlichen Einigung, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. Gleichzeitig verschob die Kammer den für Donnerstag geplanten mündlichen Verhandlungstermin auf den 2. Mai.
Die Parteien sollen durch die Terminverlegung Gelegenheit erhalten, diesen Vorschlag in Ruhe zu erörtern, erklärte ein Gerichtssprecher. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung sieht der Vorschlag des Richters vor, dass das Magazin ohne Anerkennung einer Rechtspflicht, aber gleichwohl verbindlich auf eine weitere Veröffentlichung der umstrittenen Fotos verzichten soll und auch eine Verbreitung durch andere Medien nicht mehr gestatte. Im Gegenzug solle Pauli auf alle weiteren Ansprüche wie Schadensersatz oder Schmerzensgeld verzichten.
Pauli hatte die Veröffentlichung als massive Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte bezeichnet und kritisiert, dass sie mit der Art und Weise der Veröffentlichung die Absicht in eine Ecke gestellt werde, in die sie nicht gehöre. Über ihren Anwalt hatte die als Kritikerin des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber zu Popularität erlangte Kommunalpolitikerin gegen das Magazin Park Avenue und weitere Presseorgane mehrere einstweilige Verfügungen eingereicht.
Ihr Anwalt Ernst Fricke hatte dies damit begründet, dass die Veröffentlichung der Fotos gegen Paulis Willen erfolgt sei und der Text unter der Überschrift Sankt Pauli mit Ausnahme einiger weniger Zitate nicht von ihr autorisiert worden sei. In dem Text sei aus privaten Gesprächen am Rande des offiziellen Interviews zitiert worden, die zudem durch voyeuristische Beobachtungen ergänzt worden seien. Das Magazin hatte Paulis Vorwürfe zurückgewiesen.