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D: Demonstration für Frieden und Abrüstung

Zehntausende Menschen haben an den Osterfeiertagen in ganz Deutschland für Frieden, Abrüstung und soziale Gerechtigkeit demonstriert. Im Mittelpunkt: Die Kritik an den USA.

Im Mittelpunkt der traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung in 65 Städten stand die Kritik an den USA und der weiterhin angespannten Lage im Irak. Eine der größten Einzeldemonstrationen fand am Sonntag in Nordbrandenburg statt: Mehr als 6.000 Kriegsgegner protestierten dort gegen die militärische Nutzung des so genannten Bombodroms auf der Wittstocker Heide.

Insgesamt beteiligten sich nach einer Schätzung der Veranstalter mehr als 30.000 Menschen an den Kundgebungen, Gottesdiensten und Fahrradstafetten, mit der die Friedensbewegung von Karfreitag bis Ostermontag auf ihre Anliegen aufmerksam machte. Die Demonstranten verlangten von der Bundesregierung mehr Distanz zu den USA und den Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Zudem forderten sie eine Ächtung des Irak-Krieges und wandten sich gegen den Entwurf für eine Europäische Verfassung, in dem sie eine „Verpflichtung zur weiteren Aufrüstung und zur Kriegsführung in aller Welt“ sieht.

Traditionell werden die Aktionen von gewerkschaftlichen, kirchlichen und umweltpolitischen Initiativen durchgeführt. Die Veranstalter zeigten sich mit der Beteiligung an den Aktionen zufrieden. Die Ostermärsche zeigten ein „bleibendes Interesse friedensbewegter Menschen, sich in die aktuellen politischen Auseinandersetzungen einzumischen“, erklärte der Sprecher des Ostermarschbüros, Willi van Ooyen, am Montag in Frankfurt am Main.

In Nordbrandenburg forderten die Demonstranten am Sonntag Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) zum Verzicht auf den ehemals sowjetischen Übungsplatz Bombodrom auf. Der Chef der Brandenburger Staatskanzlei, Clemens Appel, forderte Struck auf, die Pläne der Bundesregierung zu überdenken. Nach dem Willen des Verteidigungsministeriums soll die Luftwaffe auf dem Übungsgelände wieder den Abwurf von Bomben trainieren.

„Den Menschen in der Region ist eine weitere Unsicherheit über das Schicksal der Heide nicht zuzumuten“, erklärte der SPD-Politiker mit Blick auf die seit 15 Jahren andauernden Proteste. An der Demonstration nahmen auch der stellvertretende Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Methling, der Wittenberger Theologe Friedrich Schorlemmer und der als „Tatort“-Kommissar bekannte Schauspieler Peter Sodann teil.

Zum Abschluss ihrer Aktionen hatte die Friedensbewegung am Montag zu Kundgebungen in mehr als 20 deutschen Städten aufgerufen. Zu den größten Veranstaltungen in Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin, Nürnberg und Kassel versammelten sich erneut mehrere tausend Menschen.

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