Die Islamkonferenz könne nur erfolgreich sein, wenn es gelinge, einen Prozess einzuleiten, der kulturelle und religiöse Unterschiede anerkenne, zugleich aber Akzeptanz der freiheitlichen Grundordnung zur Basis habe, so Schäuble am Donnerstag. Diese Werte sind verbindlich für jeden, der in Deutschland lebt. Das Grundgesetz ist nicht verhandelbar, sagte der CDU-Politiker. Schäuble forderte den nicht-muslimischen Teil der Deutschen auf, den mehr als drei Millionen Muslimen in Deutschland die Chance auf Entfaltung einzuräumen. In dieser von christlicher Ethik geprägten Ordnung muss der Islam seinen Platz finden, forderte er. Der Islam sei nach drei Generationen von Einwanderung Teil Deutschlands und Teil Europas. Muslime seien in Deutschland willkommen und sollten die Chance erhalten, ihre Talente zu entfalten. Schäuble und Muslim-Vertreter hatten eine positive Bilanz des ersten Treffens am Mittwoch gezogen. Die Islamkonferenz soll den Auftakt zu einem zweijährigen Dialog bilden, an dessen Ende eine Art Gesellschaftsvertrag zu verbindlichen Regeln für das Zusammenleben stehen soll.