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D: CDU gewinnt in Schleswig-Holstein

Trotz großer CDU-Gewinne und herber Verluste für Rot-Grün ist am Sonntagabend noch keine Entscheidung über eine neue Regierung in Schleswig-Holstein gefallen.

Nach stundenlanger Führung in den Hochrechnungen reichte es für die CDU unter ihrem Spitzenkandidaten Peter Harry Carstensen bei der Landtagswahl nicht zur erhofften Mehrheit der Mandate zusammen mit der FDP.

Die seit 1993 amtierende Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) konnte nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis auf eine Fortsetzung ihrer rot-grünen Regierung unter Duldung des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW) hoffen.

Sozialdemokraten (29 Sitze) und Grüne (4) kamen nach diesem Ergebnis auf 33 Mandate, CDU (30) und FDP (4) erhielten 34 Mandate. Zünglein an der Waage ist damit der SSW, die Vertretung der dänischen und friesischen Minderheit im Norden, mit 2 Mandaten. SSW- Spitzenkandidatin Anke Spoorendonk kündigte am Abend an, man wolle mit allen Parteien reden und alle Optionen prüfen. In der Vergangenheit stimmte der SSW meist mit Rot-Grün.

Die Kieler Koalition enttäuschte mit ihrem Abschneiden die Hoffnungen der Bundesregierung auf eine Trendwende in den Ländern. Die Wahl war der erste bundespolitische Test des Jahres für Kanzler Schröder (SPD) und Außenminister Fischer (Grüne) nach dem Inkrafttreten der umstrittenen Reform Hartz IV mit der auf gut fünf Millionen gestiegenen Arbeitslosenzahl.

Die endgültige Mandatsverteilung im Kieler Landtag wurde am Abend zu einer stundenlangen Zitterpartie. Die SPD kam laut Endergebnis auf 38,7 Prozent (29 Sitze). Die CDU legte um 5 Punkte auf 40,2 Prozent (35,2) zu und könnte 30 Mandate beanspruchen. Die FDP verlor auf 6,6 Prozent (7,6); das bedeutete 4 Sitze. Die Grünen erhielten unverändert 6,2 Prozent und damit 4 Sitze. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), die Vertretung der dänischen und friesischen Minderheit, kam auf 3,6 Prozent (4,1) und 2 Mandate.

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