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D: Beratung über Spätabtreibungen

Die Fraktionsspitzen von Union und SPD in Deutschland wollen mit führenden Kirchenvertretern über neue Regeln für Spätabtreibungen diskutieren.

Vor allem CDU und CSU dringen auf eine Reform, die die Zahl der Abtreibungen nach der 12. Schwangerschaftswoche reduzieren soll, wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet. Nach deutschem Recht ist Abtreibung nach der Inanspruchnahme einer Pflichtberatung bis zur 12. Schwangerschaftswoche straffrei.

Die Christdemokraten fordern demnach zusätzliche Beratungsgespräche und eine dreitägige Bedenkzeit für die Eltern vor einer Spätabtreibung. Die SPD habe bisher wenig Bereitschaft an einer Gesetzesänderung erkennen lassen: Im Koalitionsausschuss hatten sich die Sozialdemokraten geweigert, das Thema zu behandeln. Sie fürchten, dass die Union weite Teile des Abtreibungsrechts wieder zur Disposition stellen könnte.

Bei dem Treffen am 19. September in Berlin sollen Unionsfraktionschef Volker Kauder, sein SPD-Kollege Peter Struck und CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer teilnehmen. Von katholischer Seite hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, seine Teilnahme zusagt, die Protestanten werden durch den EKD-Ratsvorsitzenden, den Berliner Bischof Wolfgang Huber, vertreten. Das Gespräch solle „der Beginn eines regelmäßigen Austausches in ethischen Fragen sein“, hieß es.

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt über 2000 Kinder nach dem dritten Monat abgetrieben, 171 sogar nach der 23. Schwangerschaftswoche. In diesem Alter sind die Babies mit Hilfe der Intensivmedizin in Einzelfällen bereits außerhalb des Mutterleibes lebensfähig. Die meisten Spätabtreibungen erfolgen wegen einer möglichen Behinderung des Kindes.

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