Der Ex-Schüler hinterließ mit einem Abschiedsvideo bewusst Spuren, um sich nach seinem Selbstmord öffentlich zu rechtfertigen.
In dem im Internet verbreiteten Videofilm, der im Wohnzimmer seines Elternhauses in Emsdetten gedreht wurde, nennt er die Gründe für den Hass auf seine frühere Schule. In dem Film trägt Sebastian B. ein schwarzes T-Shirt. Der Amokläufer hatte am Montag in der Schule wahllos um sich geschossen. Insgesamt 37 Menschen wurden verletzt.
Am Donnerstagmittag wollten sich Vertreter von Stadt und Schule ein Bild von den Schäden in den Schulräumen machen. Einige der insgesamt 700 Schüler der Geschwister-Scholl-Realschule werden derzeit in anderen Schulen betreut, regulären Unterricht gibt es noch nicht. Wann dieser wieder aufgenommen werden soll, ist noch unklar.
In dem Videofilm sagt der 18-Jährige in englischer Sprache, seit der 1. Klasse war ich ein Verlierer. Er sei getreten und bespuckt worden. Von sich selbst sagt er: Ich war kein Mensch, ich war göttlich. Und weiter: Ich habe das Massaker geplant und wollte alle töten. Das Video endet mit dem Satz: Das ist Krieg.
Amokläufer von Emsdetten soll Todesliste angelegt haben
Der Amokläufer von Emsdetten soll vor seiner Tat eine Todesliste mit den Namen mehrerer Lehrer angelegt haben. Das berichtete die Münstersche Zeitung unter Berufung auf Mitschüler des 18-Jährigen. Staatsanwalt Wolfgang Schweer bestätigte am Donnerstag in Münster auf Anfrage der Nachrichtenagentur AP nur, es habe eine Liste mit Namen gegeben. Wir nennen das aber nicht eine Todesliste.
Nach Informationen der Zeitung sollen zwei Schülerinnen in Besitz der Liste sein, auf der der 18-Jährige die Namen handschriftlich notiert habe. Sie weigerten sich derzeit aber, diese herauszugeben.