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Cybermobbing: Stadt Wien richtet Kompetenzstelle ein

Die Stadt Wien unterstützt Betroffene.
Die Stadt Wien unterstützt Betroffene. ©APA/DPA/JULIAN STRATENSCHULT
Gewalt verlagert sich immer mehr ins Internet. Nun hat die Stadt Wien eine Kompetenzstelle eingerichtet. Dabei werden bei Bedarf auch IT-Experten herangezogen.

Hasspostings oder Stalking via SMS, Mails und Chatnachrichten - die Formen von Cybermobbing sind vielfältig. Wien hat nun eine Kompetenzstelle eingerichtet, um hier bei der Abwehr und Aufklärung Unterstützung zu leisten. Bei Bedarf werden auch IT-Expertinnen und -Experten herangezogen, wie die Stadt mitteilte. Im Fokus steht vor allem Cybergewalt in Paarbeziehungen, betroffen sind hier laut einer Studie meist Frauen.

Sozial Media bietnetgewalttätigen Ehemännern Mehr möglichkeiten

"Über das Smartphone und auf sozialen Medien haben gewalttätige Ehemänner noch mehr Möglichkeiten, ihre Frauen zu überwachen, zu demütigen und auch zu bedrohen. Dies ist eine neue Gewaltform gegen misshandelte Frauen, die ihre Situation, oft auch nach einer Trennung, nochmal schwieriger macht", betonte Andrea Brem, die Geschäftsführerin des Vereins Wiener Frauenhäuser und Studienautorin.

Folgende Formen und Muster würden Cybergewalt in Paarbeziehungen kennzeichnen: Kontrolle und Demonstration von Macht etwa über Zugang zu Passwörtern bzw. Geräten und Überwachung von Nachrichten, Überwachung von Kontakten, ständige Anrufe oder das permanente Schicken von Nachrichten. Auch das Veröffentlichen von Handynummern, Falschinfos oder gar Nacktfotos gehört zum Repertoire. Dies kann auch mit Drohung und Erpressung einhergehen.

Gewalt verlagert sich in sInternet

"Wir alle verbringen immer mehr Zeit online. Über technische Möglichkeiten verlagert sich auch Gewalt ins Internet. Cybergewalt ist immer öfter ein Thema. Die Stadt Wien ist für Betroffene da und schafft eine neue Kompetenzstelle", kündigte Frauenstadträtin Kathrin Gaal an. Dabei arbeiten IT-Sicherheitsspezialisten der Stadt eng mit dem 24-Stunden Frauennotruf und den Wiener Frauenhäusern zusammen. In sehr komplexen Cybergewalt-Fällen werden auch externe Unternehmen mit spezialisierten Aufgaben und technischem Support beauftragt.

Nötig sei deren Expertise etwa bei der Beweissicherung, also wenn der Täter ein Handy zerstört hat, auf dem Fotos von Verletzungen gespeichert waren. Die Bilder könnten möglicherweise wiederhergestellt werden, hieß es. Auch mit Fragen, wie E-Mail-Adressen blockiert werden könnten oder wie man Nachrichten von blockierten Kontakten sichern kann, kann nun die Stadt-IT konfrontiert werden. Den Kontakt stellt der Frauennotruf (01/71719) oder die Beratungsstelle der Wiener Frauenhäuser her.

(APA/Red)

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