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Cyber-Angriff auf IWF - Spionage vermutet

Hat es ein Staat auf den IWF abgesehen?
Hat es ein Staat auf den IWF abgesehen? ©APA (epa)
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist zum Ziel einer Cyber-Attacke auf seine Computersysteme geworden, teilte ein Sprecher am Samstag mit. Ein Experte für Cyber-Sicherheit, der für den IWF, aber auch für die Weltbank tätig war, Tom Kellerman, sagte: Ziel der Attacke sei es gewesen, Software zu installieren, die einem Staat eine "digitale Insider-Präsenz" gebe.

Das sagte ein Sprecher am Samstag. “Der Fonds ist voll funktionstüchtig”, betonte IWF-Sprecher David Hawley am Samstag. Untersuchungen seien eingeleitet worden. Bloomberg News berichtete von einem Hacker-Angriff auf das IWF-Computersystem, der den Verlust von E-Mails und Dokumenten zur Folge gehabt habe. Es werde davon ausgegangen, dass die Attacke mit einer “ausländischen Regierung” in Verbindung stehe.

Der Angriff ereignete sich vor dem 14. Mai, als Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn wegen Vorwürfen einer versuchten Vergewaltigung festgenommen wurde, so Bloomberg. Von der Schwester-Institution Weltbank hieß es, man habe die Netzwerkverbindung zum IWF – auf der ohnedies nur Informationen unproblematischen Inhalts ausgetauscht werden – aus Sicherheitsgründen gekappt. Der IWF besitzt heikle Infos zur Wirtschaft vieler Staaten. Die “New York Times” schrieb, der IWF sei laut Experten in den vergangenen Monaten von einer großangelegten, ausgeklügelten Cyber-Attacke heimgesucht worden.

Cyber-Angriffe sind weltweit auf dem Vormarsch. Jüngste Opfer: der Rüstungskonzern Lockheed Martin, Top-Ausrüster der US-Armee; die Bank Citigroup , Sony und Google. Laut Experten ist es schwierig, einen ausgeklügelten Cyber-Einbruch zu seinen ursprünglichen Urhebern zurückzuführen. (APA)

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