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CSU-Machtkampf geht weiter - Druck auf Herrmann und Goppel

Im CSU-internen Kampf um das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten hat der niederbayerische Bezirkschef Manfred Weber die beiden Bewerber Thomas Goppel und Joachim Herrmann indirekt zur Aufgabe ihrer Kandidatur aufgefordert. Huber lässt politische Zukunft offen

“Die CSU und ihre Anhänger wünschen sich Horst Seehofer als CSU-Chef und Ministerpräsident. Deshalb hoffe ich, dass die anderen Kandidaten verantwortungsbewusst mit dieser Erkenntnis umgehen und mithelfen, eine Entscheidung im Miteinander zu finden”, sagte Weber der “Passauer Neuen Presse”.

Es dürfe nicht weiter zu Spaltungen kommen, erklärte der CSU-Politiker. “Wir müssen wieder Geschlossenheit herstellen.” Es brauche jemanden, “der kraftvoll für die CSU und den Freistaat sprechen kann”, forderte Weber. “Und das ist Horst Seehofer.”

Wer in Berlin nicht in die Kabinettsdisziplin eingebunden sei, könne die bayerischen Interessen besser vertreten. Der frühere Chefredakteur des CSU-Blattes “Bayernkurier”, Wilfried Scharnagl, erklärte im Bayerischen Rundfunk, Bundesagrarminister Seehofer habe “die größten Aussichten, auch Ministerpräsident zu werden”.
In der CSU habe sich “ein gewaltiger Mainstream” zugunsten Seehofers entwickelt, sagte Scharnagl, der ein enger Vertrauter des früheren CSU-Chefs Franz Josef Strauß war. “Seehofer würde sicherlich auch ein guter Ministerpräsident werden.”

Am Wochenende hatten sich auch der mächtige CSU-Bezirk Oberbayern und die Junge Union für einen Wechsel des Bundesagrarministers von Berlin nach München ausgesprochen. Seehofers verbliebene Konkurrenten, der bayerische Innenminister Herrmann und Wissenschaftsminister Goppel, hielten ihre Kandidatur dennoch aufrecht. Rückendeckung bekam Herrmann von seinem CSU-Heimatverband Mittelfranken, der sich am Sonntagabend für ihn als Ministerpräsidenten aussprach.
Eine endgültige Entscheidung über den Nachfolger von Ministerpräsident Günther Beckstein will die CSU-Landtagsfraktion am Mittwoch treffen.

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