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Cristiano Ronaldo - ein Leben in Zitaten

Cristiano Ronaldo ist der größte Fußball-Star der Ge­genwart. Manchester United hat er zu Premier- und Champions League-Triumphen geführt. Bilder 

Nun greift der 23-jährige Flügelspieler mit Portugal nach dem ersten EM-Titel. Sein eigener Ehrgeiz hatte den einst schmächtigen Jungen von der Insel Madeira über die Akademie von Sporting Lissabon bis ganz an die Spitze getrieben – ein Leben in den Zitaten seiner Wegbegleiter:

Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro wurde am 5. Februar 1985 in Funchal als jüngstes von vier Kindern von Jose Dinis Aveiro und Maria Dolores dos Santos Aveiro geboren. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf.

Dolores Aveiro (Mutter): “Wenn er nach Hause kam, musste ich ihm immer sagen, dass er Hausübungen machen soll. Aber er erklärte nur, er hätte keine. Dann nahm er sich einen Ball und rannte davon.”

Mit acht Jahren trat Ronaldo dem Amateurclub CF Andorinha bei.

Dolores Aveiro: “Er weinte, wenn er einen Pass gespielt hatte und seine Freunde kein Tor erzielten. Er wurde sehr schnell aufgebracht, und die Leute gaben ihm Kosenamen. Sie nannten ihn ‘Heulsuse’ und ‘kleine Biene’, weil ihn niemand fangen konnte.”

Leonel Pontes (Juniorentrainer): “Er wollte immer der Beste sein. Sei es im Tischtennis, im Billard, im Tischfußball oder auch nur in einem einfachen Rennen, um zu sehen, wer der Schnellste ist. Im Fußball musste sein Team gewinnen.”

Schon als Elfjähriger wechselte Ronaldo in die Nachwuchsakademie von Sporting Lissabon.

Ronaldo: “Vor dem Probetraining konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen. Ich war noch nie zuvor in einem Flugzeug. Ich war sehr nervös, klein und dünn. Aber ich war mir sicher, dass ich es ins Team schaffen würde.”

Carlos Diaz (U17-Coach von Sporting): “Seine Eltern mussten eine sehr wichtige Entscheidung treffen, die sein Leben verändern würde. Was war das Beste für einen elfjährigen Knaben mit seinem Talent? Als Cristiano in Lissabon ankam, war er sehr zerbrechlich.”

Paulo Cardoso (Erster Trainer bei Sporting): “Wir organisierten ein Trainingsmatch. Ronaldo ließ zwei, drei Gegenspieler stehen. Am Ende versammelten sich alle Spieler um ihn. Sie wussten, dass er ein spezieller Spieler war – ein erstaunliches Kind.”

Jose Mourinho (Trainer Inter Mailand): “Ich erinnere mich, als ich ihn zum ersten Mal spielen sah. Es war mit einem Nachwuchsteam von Sporting gegen Leiria. Ich sagte zu meinem Assistenten: ‘Da spielt der Sohn von Van Basten.’ Er war ein Stürmer mit guter Bewegung, großartiger Technik und sehr elegant. Ich kannte nicht einmal seinen Namen.”

Früh fiel seinen Trainern die Verbissenheit Ronaldos auf.

Carlos Diaz: “Ich erinnere mich, dass wir ihn ein halbes Spiel mit den Älteren spielen ließen. Es war in seinem ersten Jahr, und er spielte mit den 15-Jährigen. Als er nur eine Hälfte spielen durfte, weinte er danach.”

Im August 2003 bezahlte Manchester United 17,5 Mio. Euro für den 18-Jährigen.

Alex Ferguson (ManU-Trainer): “Es trugen schon einige große Spieler dieses Trikot: Brian Robson, Eric Cantona, David Beckham. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihm dieses Trikot mit der Nummer 7 geben konnte. Er würde aus diesem Schatten heraustreten.”

Schwer getroffen hat Ronaldo der Tod seines Vaters im Jahr 2006.

Emla Aveiro (Schwester): “Ronaldo hatte Vater alles bedeutet, er war so stolz auf seinen Sohn. Ronaldo fragte sich, was ihm all sein Geld nütze. Aber er hätte Vater nicht helfen können.”

Luiz Felipe Scolari (Teamchef Portugal): “Wir sprachen darüber, und Ronaldo beruhigte sich etwas. Ich fragte ihn, ob er spielen wollte oder nicht. Er entschied sich, zu bleiben. Das sind Momente, die uns der Fußball gibt. Das kann sehr positiv sein. Den schwierigen Zeiten folgen unvergessliche Momente.”

Dazu kamen Schmähungen, nachdem er bei der WM in Deutschland die Rote Karte für Wayne Rooney gefordert hatte.

Alex Ferguson: “In allen Bars und Pubs in London hingen Verunglimpfungen. Und wir hatten unser erstes Spiel bei West Ham. Ich sagte zu Cristiano, dass englische Fans mehr reden, als sie wirklich tun werden. Es werde Buh-Rufe geben, und die Fans werden Lärm machen. Aber physisch werde nichts passieren. Er hatte Sorgen deswegen.”

Ronaldo und sein Ziel, der beste Spieler der Welt zu sein.

Luiz Felipe Scolari: “Er ist der Beste der Welt. Als Person, als Athlet, als Teil der Nationalmannschaft und als dieser Bursche, den ich in den vergangenen Jahren habe wachsen sehen.”

Carlos Quieroz (Co-Trainer Manchester United): “Er kann für den Fußball sein, was Michael Jordan für die NBA war. Er ist fähig, uns jeden Tag mit etwas Neuem zu überraschen.”

Luis Correia (Ronaldos Manager): “Wir glauben, dass Cristiano Ronaldo schon in Kürze eine dieser vier oder fünf Figuren im Sport sein wird, die jeder sofort erkennt.”

Ronaldo: “Ich möchte meine Spuren im Fußball hinterlassen, in der Geschichte des Fußballs. Wenn ich so weiter mache, wenn ich bescheiden bleibe und weiter willig bin, etwas Neues zu lernen, dann kann ich es eines Tages wirklich schaffen.”


 

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