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Crimson Peak - Trailer und Kritik zum Film

Er hat es wieder getan: Guillermo del Toro hat sich im Horrorgenre ausgetobt und zeigt den Zuschauern in seinem neuesten Film eine schrecklich-schaurige, dabei aber durchwegs schön anzusehende Welt des Übernatürlichen und Jenseitigen.

Kann das im Gothic-Genre angesiedelte “Crimson Peak” optisch überzeugen, fehlt es dem am morgigen Donnerstag startenden Werk aber leider etwas an inhaltlichem Punch.

Crimson Peak – Die Geschichte

England im ausgehenden 19. Jahrhundert: Die junge US-Amerikanerin Edith Cushing (Mia Wasikowska) kommt, frisch vermählt, auf das Anwesen ihres Mannes Sir Thomas Sharpe (Tom Hiddleston). Das Allerdale Hall genannte Gemäuer beeindruckt die junge Frau aber nicht nur aufgrund seiner Ausmaße, sondern auch mit einem dem Verfall geschuldeten Gruselcharme. Nach dem plötzlichen, gewaltsamen Tod ihres Vaters eine eher ungeeignete Umgebung, um die naiv-gutgläubige Frau wieder zur Ruhe kommen zu lassen, möchte man meinen. Und dann sind da schließlich noch diese Geräusche in der Nacht…

Del Toro, der gemeinsam mit Matthew Robbins das Drehbuch verfasste, macht von Anfang an keinen Hehl daraus, in welche Richtung er seinen Film bewegen möchte. Denn die Romanze des jungen Paares wird alsbald nicht nur von Thomas’ Schwester Lucille (herrlich bedrohlich: Jessica Chastain) mit Argwohn betrachtet, sondern rückt für Edith immer mehr in den Hintergrund, als sich Geister in ihrem neuen Zuhause als stete Begleiter entpuppen. Insofern passend, als schon von Anfang an ein krächzender Aufzug, unheilvolle Licht-und-Schatten-Spiele sowie die zunehmende Verschlossenheit ihres Gatten wenig Hoffnung auf ein angenehmes Leben in der alten Welt verbreiten.

Crimson Peak – Die Kritik

Im Stile von vorangegangenen Rollen wie in “Jane Eyre” oder “Alice im Wunderland”, darf Wasikowska nicht nur in üppigen Kostümen durch enge Gänge wandeln, sondern beschreitet auch den klassischen Weg der Heldin, die sich von verschreckt zu unerschrocken mausert. Immer tiefer wagt sie sich in Bereiche des Hauses vor, deren Betreten ihr bei der Ankunft strengstens untersagt wurde. Tonaufnahmen, Fotografien, das Geheimnis des Kellers – nach und nach ergänzt sich ein Bild, das im Stile alter Horrorgeschichten auf das große Finale hindeutet.

So unterhaltend del Toro zu diesem Moment führt, so vorhersehbar gerät dieses Unterfangen. Dabei versucht der mexikanische Regisseur, der sich mit Werken wie “Cronos”, “Hellboy” oder “Pans Labyrinth” internationales Renommee verschaffte, durch etliche Details seiner Geschichte zusätzliche Aspekte und Tiefe zu verleihen. Und dennoch: Bereits die ersten Minuten, die noch in den fernen USA spielen, lassen erahnen, wohin die Reise für Edith gehen wird. Da helfen auch die kunstvoll drapierte Ausstattung und verschnörkelten Strukturen von Allerdale Hall wenig, um vielleicht doch den einen oder anderen Schockmoment zu evozieren.

Letztlich bleibt eine solide Leistung der drei Hauptdarsteller, die im Rahmen ihrer Rollen das Möglichste herausholen. So ist Hiddleston quasi als Posterboy viktorianischen Grusels zu erleben, anziehend wie charmant in seiner Undurchsichtigkeit, während Chastain ihrer Figur eine gewisse Extravaganz verleiht. Gemeinsam mit Wasikowska verschmelzen sie geradezu mit dem beeindruckenden Set, das dem Film viel von seiner Atmosphäre verleiht. Ganz erprobten Horrorkonventionen verpflichtet, muss der Schnee in “Crimson Peak” dem Titel entsprechend schlussendlich blutrot gefärbt werden. Denn wenn sich der Neuigkeitswert schon in Grenzen hält, wird doch die Schaulust vollends befriedigt.

(APA)

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