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Covid-19, Rücklagen und Co.: Stadt Dornbirn präsentiert Rechnungsabschluss

Die Stadt Dornbirn präsentiert das Rechnungsergebnis für 2020.
Die Stadt Dornbirn präsentiert das Rechnungsergebnis für 2020. ©VOL.AT/Rauch, VOL.AT/Steurer
Das vergangene Jahr rund um die Coronapandemie hatte auch auf den Finanzhaushalt der Stadt Dornbirn Auswirkungen.
Dornbirn: Rechnungsabschluss präsentiert
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Als Sofortmaßnahmen wurden im vergangenen Jahr ein Großteil der Tilgungen ausgesetzt sowie ein Nachtragsvorschlag beschlossen. Das ist mit ein Grund weshalb die Ergebnisrechnung für das vergangene Jahr dennoch ein positives Nettoergebnis von rund 4,3 Millionen Euro ausweisen kann. "Einnahmenausfälle, beispielsweise bei der Kommunalsteuer und den Ertragsanteilen des Bundes, konnten weitgehend durch Einsparungen und andere Maßnahmen ausgeglichen werden", berichtet Bürgermeisterin Andrea Kaufmann. "Hier hat die Stadt frühzeitig auf die zu erwartende schwierige Situation reagiert." Um die Entwicklung der Stadt positiv fortzusetzen, wurde auch im Krisenjahr investiert: rund 37,7 Millionen gingen vorwiegend als Aufträge in die heimische Wirtschaft. Neben der Bewältigung des Krisenjahres habe die Stadt aber auch zukünftige Entwicklungen im Blickfeld: "Mit dem vorliegenden Rechnungsabschluss sowie dem laufenden Budget haben wir trotz aller Schwierigkeiten gute Voraussetzung für einen Neustart geschaffen", ergänzt die Bürgermeisterin.

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Bürgermeisterin Kaufmann präsentierte das Rechnungsergebnis. Bild: VOL.AT/Mayer

Infrastruktur und Lebensqualität

"Durch die Krise durchtauchen" so lautet das Ziel der laufenden Finanzplanung der Stadt. Nach einem Rückgang der Konjunktur im vergangenen Jahr von rund 6,6 Prozent stellen die österreichischen Wirtschaftsforscher für heuer ein Wachstum von 2,6 Prozent und für das kommende Jahr ein Plus von 4,3 Prozent in Aussicht. Auch im Jahr der Pandemie hat Dornbirn in den Standort, die Infrastruktur und zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt investiert. Mit rund 37,7 Millionen Euro liegt das Investitionsvolumen nur leicht unter dem Schnitt der vergangenen Jahre. Heuer werden es insgesamt wieder rund 42,1 Millionen Euro sein; das ist ein äußerst starkes Signal an die heimischen Unternehmen. Im Gegenzug wird zwangsläufig, nach mehreren Jahren des Schuldenabbaus, der Darlehensstand der Stadt wieder steigen. "Angesichts der hohen Vermögenswerte der Stadt ist dies - zumindest vorübergehend - verkraftbar, auch wenn wir gerne eine andere Entwicklung gesehen hätten", so Kaufmann. Die wirtschaftliche und finanzielle Stärke Dornbirns werde helfen, diese schwierige Zeit durchzustehen.

641 Millionen Euro Vermögen

Erstmals erfolgt die Jahresrechnung der Stadt nach einem neuen System, in dem ein Ergebnishaushalt, ein Finanzierungshaushalt sowie ein Vermögenshaushalt ausgewiesen werden. Die neue Berechnung orientiert sich an einem betriebswirtschaftlichen Rechnungswesen und erschwert Vergleiche zur bisherigen Darstellung. Die gravierendste Änderung gegenüber den Haushaltsrechnungen der Vorjahre ergeben sich beim Krankenhaus und bei den Pflegeheimen. Diese werden ab 2020 als Eigenbetriebe geführt. Sie haben eine eigene Rechnungslegung und erstellen eigene Wirtschaftsabschlüsse. Neu ist auch eine Eröffnungsbilanz, die der Stadtvertretung gemeinsam mit dem Rechnungsabschluss in der kommenden Sitzung zur Beschlussfassung vorgelegt wird. In dieser Bilanz wird das Vermögen der Stadt ausgewiesen, das aktuell bei 641 Millionen Euro liegt.

Tilgungsstopp als Sofortmaßnahme

Die Verschuldung der Stadt hat sich im vergangenen Jahr um rund 24,5 Millionen Euro erhöht, rund die Hälfte davon ist allerdings auf die geänderte Darstellung der Fremdwährungskredite zurückzuführen. Als Sofortmaßnahme aus der Coronapandemie wurde im vergangenen Jahr ein teilweiser Tilgungsstopp bei den Darlehen im Ausmaß von rund 7,5 Millionen Euro beschlossen. Auch das hat Auswirkungen auf den aktuellen Schuldenstand. Der aktuelle Schuldenstand beläuft sich auf rund 185 Millionen Euro, darin ist auch das Darlehen für den Neubau der Stadtbibliothek enthalten, das allerdings von der Dornbirner Sparkasse bedient wird. Erfreulich ist der nach wie vor hohe Rücklagenstand, der im Rechnungsabschluss mit 36,3 Millionen Euro ausgewiesen ist. Dieses Jahr stehen wieder einige Investitionen an - etwa in das Krankenhaus, eine neue Schule, den Wiederaufbau der Ausweichschule und die neue Rappenlochbrücke.

(VOL.AT)

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