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Cote d'Ivoire: Schwere Kämpfe in Abidjan

Im Machtkampf im westafrikanischen Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) rückt eine militärische Entscheidung näher. In der Hafenstadt Abidjan, in der sich auch alle wichtigen Ministerien und der Präsidentenpalast befinden, kam es in der Nacht auf Freitag zu schweren Kämpfen. Dabei stehen sich Truppen des von der internationalen Gemeinschaft unterstützten Wahlsiegers Alassane Ouattara und der Armee gegenüber, die teils noch dem abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo die Treue hält.
Cote d’Ivoire: Ouattara rief die Armee in einer Fernsehansprache auf, die Waffen niederzulegen und einen Bürgerkrieg zu vermeiden. Die Republikanischen Truppen (FRCI) hätten Abidjan erreicht, ein weiteres Blutvergießen sei sinnlos. “Ich rufe Sie auf, sich ihrem Land zur Verfügung zu stellen und zur Legalität zurück zu kehren”, sagte Ouattara im Fernsehsender TCI, der von seiner Partei RHDP kontrolliert wird.

Cote d’Ivoire: Gbagbos Offiziere wenden sich ab

Mehrere hohe Offiziere von Gbagbos Armee haben dem Herrscher, der sein Amt nicht abgeben will, bereits den Rücken gekehrt. Ein Sprecher der UNO-Friedenstruppen UNOCI sprach von rund 50.000 Soldaten und Offizieren, die zu Ouattaras Truppen übergelaufen seien oder die Waffen niedergelegt hätten.

Anrainer berichteten über schwere Kämpfe in der Umgebung des Präsidentenpalastes. Seit den späten Abendstunden sendete der staatliche Fernsehsender kein aktuelles Programm mehr, sondern strahlte nur noch Dokumentarsendungen aus. Viele Abidjaner in den Stadtteilen, die mehrheitlich Ouattara unterstützen, verbrachten die Nacht am Radio oder vor dem Fernseher, um sich über die Entwicklung auf dem Laufenden zu halten. “Wir hören Schüsse aus der Stadt, aber hier schießen die FRCI-Soldaten nur in die Luft, um zu zeigen, dass sie die Kontrolle haben”, sagte einer von ihnen am Freitag im britischen Rundfunksender BBC. Cote d’Ivoire kann noch nicht zur Ruhe kommen. (APA)

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