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Cote d’Ivoire: Frankreich beginnt Evakuierung

Frankreich hat nach Augenzeugenberichten stillschweigend mit der Evakuierung seiner Botschaft im westafrikanischen Krisenstaat Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) begonnen.

Es seien bereits mehr als 100 Botschaftsangehörige ausgeflogen worden, schrieb am Freitag die französische Tageszeitung „Le Parisien“. Verteidigungsministerin Michele Alliot-Marie erklärte im Rundfunk, es stünde alles für eine schnelle Evakuierung bereit. Die Order sei jedoch noch nicht gegeben worden. Unterdessen hat Paris seine Truppen in der Elfenbeinküste mit 450 Soldaten auf inzwischen mehr als 3000 verstärkt.

Seit Beginn der antifranzösischen Demonstrationen gegen die umstrittene Friedensvereinbarung von Paris vor knapp zwei Wochen sind aus der Regierungsstadt Abidjan rund 3000 Franzosen ausgereist. 15.000 harren noch aus, sollen aber ihre Häuser wegen der Gefahr von Übergriffen nicht verlassen. „Sie sollen sich Nahrungsmittel- und Wasservorräte anlegen, denn in ihren Häuser sind sie sicher“, sagte ein französischer Zivilschützer. Die Vereinten Nationen wollen etwa ein Drittel ihrer Mitarbeiter aus dem umkämpften Land abziehen.

Wenn offiziell eine Evakuierung angeordnet wird, muss Frankreich die Kosten tragen. Die Fluggesellschaft Air France will nach Klagen über die hohen Flugpreise, die viele Ausreisewillige nicht aufbringen konnten, ihre Tarife um die Hälfte senken. Ein Einfachflug soll nunmehr 480 Euro kosten.

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