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Cote d’Ivoire: Zahlreiche Tote nach Komplott

In der westafrikanischen Republik Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) sollen mehr als 60 mutmaßliche Anhänger des früheren Putschisten Ibrahim Coulibaly (genannt "IB") nach Angaben eines Sprechers von der Rebellengruppe "Neue Kräfte" (FN) seit der Nacht vom 27. auf den 28. Dezember getötet worden sein.

Wie Ben Rassoul Timite, “Chef des privaten Kabinetts” des im Exil lebenden “IB” am Mittwoch auf einer Pressekonferenz verlauten ließ, sei ein befürchteter Staatsstreich Grund für die “Säuberung” gewesen.

Die “umfassende Säuberungs-Operation” vollziehe sich in den von den FN kontrollierten Gebieten, so Timite. Neben den mehr als 60 “kaltblütig” ermordeten Anhängern seien über 100 weitere gefangen genommen worden. Die FN dementieren dies. Am vergangenen Sonntag hatten die FN Coulibaly beschuldigt, in besagter Nacht einen Staatsstreich geplant zu haben. Mit “IB” sympathisierende FN-Kämpfer hätten demnach die frühere Rebellenhochburg Bouaké erobern wollen. Laut FN-Angaben vom Mittwoch seien in den Kämpfen gegen das “Komplott” ein “Kopf der Operation” getötet und rund 20 Soldaten festgenommen worden.

Der Innenminister von Benin, Felix Hessou, hatte den seit 2005 in seinem Land lebenden Coulibaly vergangene Woche aufgefordert, Benin zu verlassen. Er versuche den Friedensprozess in Cote d’Ivoire zu behindern, so der Minister. Cote d’Ivoire ist seit einem Aufstand der FN-Rebellengruppe gegen Staatspräsident Laurent Gbagbo 2002 faktisch zweigeteilt: die Rebellen kontrollieren den Norden, die Regierungstruppen den Süden. Der FN-Gründer Coulibaly war schon 1999 am Putsch gegen den Präsidenten Henri Konan Bedie beteiligt, mit dem die Spirale der politischen Instabilität in dem seit 1960 unabhängigen, ressourcenreichen Staat begann.

Guillaume Soro verdrängte später “IB” als Chef der Rebellengruppe. Soro ist seit März vergangenen Jahres Premierminister nach einem Kompromiss mit Gbagbo. Die Rivalität zwischen „IB“ und Soro mündete in tödliche Konfrontationen, aus denen Soro als Sieger hervorging. Seitdem versucht “IB”, sich in der ivorischen Politik zu positionieren, etwa mit Hilfe der 2006 gegründeten Partei “Union nationale des Ivoiriens du renouveau” (UNIR).

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