Ob Costa Rica auch in Russland zu überzeugen vermag, hängt maßgeblich von Torhüter Keylor Navas ab. Sein Stern ging vor vier Jahren auf. Nach der WM wechselte er zu Real Madrid. Nach schwierigem Start verdrängte Navas Spaniens Torhüterlegende Iker Casillas und gewann mit den Königlichen inzwischen drei Champions-League-Titel. In seiner Heimat ist der 31-Jährige ein Volksheld.
“Können gegen jeden gewinnen”
“Wir sind stark und können gegen jeden gewinnen”, sagte Navas in den Tagen vor dem Serbien-Spiel in Samara. Am Donnerstag trainierte er individuell. Nur eine Vorsichtsmaßnahme, wie Costa Ricas Verband beruhigte. “Bei der letzten WM waren wir in der Todesgruppe mit Uruguay, Italien und England. Und dann lagen wir vor allen anderen”, erinnerte Navas. Diese Mentalität müsse man auch in Russland zeigen. “Wir sind nicht schlechter als die anderen Mannschaften”, betonte der Real-Schlussmann.
Sein Team bringt auch eine gewisse Turnier-Erfahrung mit. Ramirez hat das Gerüst der Mannschaft nicht groß umgebaut. Neben Navas sind Kapitän Bryan Ruiz von Sporting Lissabon oder Stürmer Joel Campbell von Betis Sevilla Stützen. Wie die FIFA anführte, könnten die “Ticos” gegen Serbien zum sechsten Mal in Folge in einem WM-Spiel ungeschlagen bleiben. Das Aus im Viertelfinale gegen die Niederlande vor vier Jahren erfolgte im Elfmeterschießen. Für den Weltverband zählt dies als Remis.
Gruppe mit Österreich
Serbien qualifizierte sich erstmals seit 2010 als Erster der Quali-Gruppe mit Österreich für ein großes Turnier. Kapitän Branislav Ivanovic, Torhüter Vladimir Stojkovic und Linksverteidiger Aleksandar Kolaro waren vom aktuellen Kader schon damals dabei. Sie werden in Russland zusammen mit Nemanja Matic von Manchester United die Eckpfeiler einer eher jungen Mannschaft sein.
Als künftiger Star wird der 23-jährige Sergej Milinkovic-Savic von Lazio Rom angesehen. Dass dieser in der Qualifikation von Slavoljub Muslin nicht berücksichtigt wurde, kostete dem Teamchef trotz geschaffter Qualifikation den Job. Nachfolger Mladen Krstajic berief den Jungstar umgehend ein.
Angesichts der weiteren Gruppengegner Brasilien und Schweiz bekommt das Spiel besonderen Charakter. Drei Zähler würde jedes Team gerne mitnehmen, auch wenn Serbiens Torhüter-Routinier Stojkovic warnte, schon alles auf eine Karte zu setzen. “Wichtig ist, dass wir nicht verlieren. Nichts wird im ersten Spiel entschieden”, sagte der 34-Jährige. Dem widersprach Mitspieler Filip Kostic. “Wir müssen alles geben, um zu gewinnen”, sagte der Offensivspieler. “Ich bin sicher: Wenn wir das gewinnen, werden wir weiterkommen.”
(APA/dpa)