Das Unglückschiff “Costa Concordia” tritt nun endgültig die letzte Reise an. Am Montag gaben die Behörden den Startschuss für die komplizierte Abschleppaktion. Dabei wird das fast 300 Meter lange Wrack knapp 20 Kilometer durch den Hafen der norditalienischen Stadt transportiert.
Über 5.700 Tonnen Material aus Schiff geholt
Das Kreuzfahrtschiff, das im vergangenen Juli von der Insel Giglio nach Genua geschleppt worden war, wurde geleert. Über 5.700 Tonnen Möbel und anderes Material wurden aus dem Schiff geholt. Damit konnte der Tiefgang deutlich verringert werden. Die Costa Concordia wird von insgesamt vier Schiffen zum Becken geschleppt, wo sie abgewrackt werden soll. Die Fahrt begann um 20.30 Uhr und wird etwa zwölf Stunden dauern.
Erinnerung an Unglück soll ausgelöscht werden
Danach soll die Costa Concordia zerlegt und komplett verschrottet werden. Ihre Existenz und damit die Erinnerung an das Unglück soll ausgelöscht werden. Bei dem Unglück vor rund dreieinhalb Jahren war die “Costa Concordia” vor der Insel Giglio auf eine Felsen gefahren und gekentert. 32 Menschen starben. Mit der Abwrackung des Unglücksschiffs wurde das Konsortium “Ship Recycling” beauftragt, dem die italienischen Unternehmen Saipem und San Giorgio del Porto angehören.
Abwracken dauert 22 Monate
Insgesamt wird das Abwracken 22 Monate dauern. Auf 100 Millionen Euro sollen sich die Kosten belaufen, bis das Kreuzfahrtschiff endgültig zerlegt und entsorgt ist. Bis zu 50.000 Tonnen Stahl sollen verkauft und eingeschmolzen werden.
Wrack in spektakulärer Aktion aufgerichtet
Das berühmteste Wrack der Welt liegt schon seit dem vergangenen Sommer im Hafen von Genua. Im Juli 2014 wurde es in einer spektakulären Aktion am einstigen Unglücksort vor der Insel Giglio in der Toskana aufgerichtet. Die 350 Kilometer lange Reise dauerte mehrere Tage.
(APA, DPA)