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Costa Concordia - Überlebende sollen psychologische Betreuung bekommen

Die Passagiere des haverierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" sollen pyschologische Betreuung erhalten.
Die Passagiere des haverierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" sollen pyschologische Betreuung erhalten. ©dapd
Die Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere, Betreiber der am 13. Jänner verunglückten "Costa Concordia", will die Überlebenden des Schiffsunglücks mit psychologischer Betreuung unterstützen.
Bilder der Costa Concordia
Kapitän soll wieder in Haft

In einem Brief an die Passagiere erklärte das Unternehmen, dass es Psychologen zur Verfügung stellen wolle, aber auch bereit sei, für die Kosten von jenen Ärzten aufzukommen, die die Passagiere selbst wählen.

Sofortige Behandlung wichtig

“Bisher haben wir 15 Personen behandelt. In drei, vier Sitzungen können wir die akutesten Symptome und die Angst behandeln, die die Überlebenden nach dem Unglück belasten”, erklärte die Psychologin Paola Vinciguerra, die Costa-Passagiere betreut. “Eine Kreuzfahrt wird plötzlich zur Tragödie. Erfahrungen dieser Art hinterlassen Stress, Angst und Schockzustände in den Menschen, deren Leben in Gefahr war. Die Symptome können kurz nach dem Drama oder auch nach Monaten auftauchen. Es ist wichtig, mit Behandlungen sofort zu beginnen, um akute Zustände zu vermeiden”, sagte die Psychologin.

Im toskanischen Grosseto findet am Samstag eine gerichtliche Anhörung statt. Daran nehmen Untersuchungsrichter, Staatsanwälte, ein Teil der neun Beschuldigten und deren Verteidiger sowie Vertreter der zu Schaden gekommenen Parteien teil. Mindestens 500 Personen werden erwartet, die Hotels der Stadt sind ausgebucht. Wegen des Andrangs wird die Gerichtsverhandlungen in einem Theater stattfinden.

Schettino vor Gericht anwesend

Der Hauptangeklagte, Kapitän Francesco Schettino, wird nach Angaben italienischer Medien nicht anwesend sein, er befindet sich in seinem Heimatort bei Neapel in Hausarrest. Er wird von seinem Verteidiger Bruno Leporatti vertreten. Erwartet wird auch der Rechtsanwalt des österreichischen Vizepräsidenten der Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere, dem Fehler bei der Koordinierung der Rettungsaktion vorgeworfen werden.

Bei dem Termin am Samstag geht es um die Aufnahme von Beweisen im Vorfeld der Hauptverhandlung. “Wir wollen das gesamte Beweismaterial über die Ereignisse auf der Kommandobrücke vor und nach der Havarie vorlegen”, sagte der ermittelnde Staatsanwalt, Francesco Verusio. Außerdem sollen Gutachter ernannt werden, die die Blackbox des havarierten Schiffes überprüfen sollen.

(APA)

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