Costa Concordia: Namensliste der 28 Vermissten veröffentlicht

Als vermisst gelten demnach 13 Deutsche, sechs Italiener, vier Franzosen, zwei US-Bürger, ein Ungar, ein Inder und ein Peruaner. Zu den Verschollenen zählen auch ein fünfjähriges italienisches Mädchen und sein Vater.
Löcher in Wrack gesprengt
Tauchermannschaften waren seit Mittwoch in der Früh an der Arbeit, um sich mit Sprengkörpern Zugang zu Teilen des Wracks zu verschaffen, die bisher noch nicht inspiziert worden sind. Am Mittwoch waren die Leichen von fünf Personen geborgen worden. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf mindestens elf.
Kapitän unter Hausarrest
Der schwer belastete Kapitän des havarierten Kreuzfahrtschiffes “Costa Concordia”, Francesco Schettino, wurde inzwischen unter Hausarrest gestellt. Das entschied die zuständige Richterin von Grosseto, Valeria Montesarchio, am Dienstag nach einer dreistündigen Anhörung des 52-jährigen Kapitäns. Schettino, der am Samstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft festgenommen worden war, erreichte in der Nacht auf Mittwoch seine Wohnung im süditalienischen Meta di Sorrento südlich von Neapel.
Schettino drohen 15 Jahre Haft
Schettino wird mehrfache fahrlässige Tötung, Havarie und Verlassen des Schiffes mitten in der Evakuierung vorgeworfen. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft. Familienangehörige warnten in einer Presseaussendung vor einer Hetzkampagne gegen den Kapitän und baten um Respekt für seine Rechte.
Am Mittwochnachmittag sollte aus der Hafenstadt Civitavecchia nördlich von Rom die erste Mittelmeer-Kreuzfahrt der Rederei Costa Crociere, Betreiberin der verunglückten Costa Concordia, nach der Katastrophe vor der Insel Giglio starten. Das Schiff “Costa Serena” wird in Richtung der Hafenstadt Savona aufbrechen. Es handelt sich um die selbe Route, die die “Costa Concordia” vor dem Unglück am Freitagabend genommen hatte. Nach dem Unglück hätten kaum Passagiere die Kreuzfahrt abgesagt, berichtete Costa Crociere. (APA)