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Coronavirus: Tirol verhängt de facto Ausgangssperre

Coronavirus-Krise: Tirol verhängt de facto eine Ausgangssperre.
Coronavirus-Krise: Tirol verhängt de facto eine Ausgangssperre. ©APA/EXPA/ERICH SPIESS
In Tirol wurden am Sonntag 245 Coronavirus-Fälle bestätigt, mehrere Gemeinden stehen bereits seit Tagen unter Quarantäne. Nun wird das Land Tirol durch eine "Verkehrsbeschränkung" de facto eine Ausgangssperre verhängen.
Gebiete in Tirol werden isoliert

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) kündigte in einer Erklärung an, eine "Verkehrsbeschränkung" zu verordnen, de facto also eine Ausgangssperre. Ausnahmen seien nur Notfälle oder wenn die Menschen Lebensmittel und Medikamente einkaufen beziehungsweise zur Arbeit müssten.

Maßnahme gilt für eine Woche

Die Maßnahme tritt mit Aushang der Verordnung noch am Sonntag in Kraft, erklärte Platter in der Erklärung, die im ORF sowie auf der Facebook-Seite des Landes übertragen wurde. Die "Verkehrsbeschränkung" aller Personen, die sich in Tirol aufhalten, gelte vorerst für eine Woche, so der Landeshauptmann. "Ohne einen triftigen Grund darf niemand seine Wohnung verlassen", betonte Platter.

Das sind die Ausnahmen

Als Ausnahmen führte der Landeschef "beruflich notwendige Gründe, medizinische Versorgung, Versorgung der Grundbedürfnisse, Rückkehr zum eigenen Wohnort und wenn es berechtigte Gründe zum Verlassen des Landes gibt" an. Die Menschen dürften nur noch in Ausnahmefällen das eigene Haus verlassen. "Es ist aber erlaubt, einkaufen zu gehen, Besorgungen bei der Apotheke zu machen, Geld vom Geldautomaten abzuheben, zum Arzt zu gehen oder den Hund auszuführen", sagte er.

Zudem sei der Weg vom Arbeitsplatz und zurück nicht von der Sperre umfasst. Allerdings seien die Menschen angehalten, nach Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten.

Fast keine Gäste mehr in isolierten Tiroler Gemeinden

Aus den wegen des Coronavirus isolierten Tiroler Gemeinden im Paznauntal sowie in St. Anton am Arlberg sind mittlerweile fast alle ausländischen Touristen abgereist. Nur in St. Anton seien noch vereinzelt Gäste, diese würden aber noch am Sonntag das Arlberggebiet verlassen, sagte Bürgermeister Helmut Mall der APA.

ISowohl im Paznaun als auch in St. Anton befanden sich indes weiter österreichische Touristen. Diese dürfen die Orte ebenso wie die Einheimischen und das Hotelpersonal nicht verlassen. "Bei uns in Ischgl befinden sich derzeit 21 österreichische Urlauber", erklärte Bürgermeister Werner Kurz. Hotelmitarbeiter seien derzeit 925 im Ort.

Mall berichtete indes von 20 bis 30 österreichischen Urlaubern, die sich derzeit in St. Anton aufhalten. Zudem seien über 1.000 Angestellte von der Quarantäne betroffen."Sie werden alle bestens versorgt", versicherte der Bürgermeister.

Beide Ortschefs berichteten davon, dass sich eigentlich alle Bürger an die von der Bundesregierung dringend erforderliche häusliche Quarantäne halten würden. "Der Ort ist geleert. Es befinden sich fast keine Leute mehr auf der Straße. Es ist mucksmäuschenstill", so Mall.

(APA/Red)

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