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Coronavirus: Österreich laut Nehammer "gut gerüstet"

Laut Nehammer herrscht für Österreich kein Grund zur Panik.
Laut Nehammer herrscht für Österreich kein Grund zur Panik. ©APA
Bei einer Pressekonferenz am Sonntag versuchte Innenminister Karl Nehammer zum Thema Coronavirus zu beruhigen. Es gebe weiterhin keine Infektionsfälle in Österreich, die Lage in Italien sehe man sich aber ganz genau an.

"Wir sind gut gerüstet in Österreich", sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) bei einem Medientermin im Innenministerium am Sonntagvormittag anlässlich der Verbreitung des neuartigen Coronavirus in Italien mit zwei Todesfällen. "Es gibt keinen Grund zur Panik." Mit den italienischen Behörden sei man in enger Abstimmung. "Wir sind in der glücklichen Lage, dass es keinen Fall in Österreich gibt."

"Nehmen Lage in Italien sehr ernst"

"Die Lage in Italien nehmen wir sehr ernst", so Nehammer. Der Einsatzstab des Innenministeriums werde morgen, Montag, erneut zusammenkommen. In Österreich gab es bisher 181 Verdachtsfälle, die sich alle nicht bestätigt haben.

Italien hat im Kampf gegen den schlimmsten Ausbruch des neuen Coronavirus in Europa drastische Maßnahmen gesetzt. Um eine weitere Ausbreitung im Norden des Landes zu unterbinden, sollen nun die am stärksten betroffenen Städte abgeriegelt werden, wie die italienische Regierung am Samstagabend mitteilte.

Grenzen bleiben vorerst offen

Zur von Italien von verschiedenen Stellen bereits erhobenen Forderung nach Schließung der Grenzen im Stiefelstaat verwies der Innenminister auf die Einschätzung der Experten, die auch morgen, Montag, wieder unter Beteiligung des Gesundheitsministeriums im BMI zum Einsatzstab zusammentreten und die neuesten Entwicklungen abwägen werden. Grundsätzlich wäre ein solcher Schritt "sehr rasch umzusetzen". Binnen Minuten bzw. binnen einer Stunde könnten Grenzkontrollen "hochgefahren werden", erläuterte Franz Lang, Leiter des Bundeskriminalamts (BK) - abhängig davon, welche Maßnahmen, vor allem gesundheitsspezifischer Natur, man durchführen wolle.

"Wenn aufgrund dieser Gefahrenlage die Grenzen geschlossen und Grenzkontrollen eingeführt werden, dann ist die spannende Frage, wie man das tut, welche gesundheitsbezogenen Maßnahmen führt man an der Grenze durch, ähnlich wie beim Flughafen zum Beispiel oder müssen wir spezifische Maßnahmen ergreifen. Das alles wird schon seit einiger Zeit beraten", sagte Lang.

Grundsätzlich müssten "beim ersten Auftreten einer erkrankten Person" in Österreich gleichzeitig "die Maßnahmen nach vorne" erfolgen - mit funktionierender medizinischer Versorgungskette ab der ersten Minute, Quarantäne etc. sowie "die Maßnahmen nach hinten" - die genaue Abklärung, wie der Reiseweg verlief, welche Kontaktpersonen und Kontaminationsquellen es geben könnte, usw. Beides müsse gleich präzise erfolgen, um eine mögliche Ausbreitungsgefahr einzuschätzen, erklärte Lang.

Noch kein Coronavirus-Fall in Österreich

Im Einsatzstab am Montag wird "über die Entwicklung beraten und darüber, welche neuen Maßnahmen unter Umständen zu setzen sind. Es werden auch immer wieder Lagen durchgespielt, sollte es tatsächlich einmal in Österreich einen bestätigten Fall geben", so Nehammer.

Nehammer gab überdies bekannt, dass am Sonntag ein Transportflieger mit Hilfsgütern vom Flughafen Wien in Schwechat gestartet ist. Die Maschine soll rund 50 Tonnen medizinisches Material in die von der SARS-CoV-2-Epidemie hauptbetroffene chinesische Stadt Wuhan bringen.

(APA/red)

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