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Coronavirus: Beide Verdachtsfälle in Wien negativ

Die Isolierstation im KFJ kann wieder geräumt werden, nachdem sich die beiden Coronavirus-Verdachtsfälle als negativ erwiesen haben.
Die Isolierstation im KFJ kann wieder geräumt werden, nachdem sich die beiden Coronavirus-Verdachtsfälle als negativ erwiesen haben. ©APA (Sujet)
Die beiden Coronavirus-Verdachtsfälle in Wien haben sich als negativ herausgestellt. Weder der behandelte Mann noch die Frau haben sich mit dem neuen Virus infiziert, ließ der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) wissen.
Das richtige Verhalten bei Symptomen
Entwarnungen und Verdachtsfälle in Wien

Die Frau und der Mann wiesen nach einer China-Reise grippeähnliche Symptome auf und begaben sich unabhängig voneinander und selbstständig ins Spital. Dann sie wurden auf die 4. Medizinische Abteilung im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital überstellt, die auf Diagnose und Behandlung derartiger Virenerkrankungen spezialisiert sind. Dort wurde von den Ärzten schließlich Entwarnung gegeben. Derzeit gibt es keinen weiteren Verdachtsfall in der Bundeshauptstadt.

Nachfrage nach Schutzmasken in Österreich gestiegen

Nach den ersten Coronavirus-Fällen in Europa ist die Nachfrage nach Grippeschutzmasken in den Apotheken in Österreich höher als sonst. "Es gibt aber keine genauen Zahlen", hieß es seitens der Österreichischen Apothekerkammer. Die Kammer riet aber vor allem dazu, sich gegen Influenza impfen zu lassen und auf gute Hygiene zu achten.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) rief angesichts der Grippewelle mit zehntausenden Fällen ebenfalls erneut zur Influenza-Impfung auf. "Bei der Grippe und vielen anderen Erkrankungen haben wir es in der Hand, uns selbst und unser Umfeld weitgehend zu schützen", so der Minister. Die "dramatisch geringe" Impfquote von unter zehn Prozent zeige "eindringlich den Bedarf einer umfassenden Erhöhung der Impfquote". Beim Coronavirus gibt es noch keinen nachgewiesenen Fall in Österreich.

Auch Agrana in Kontakt mit Behörden in China

Auch der börsennotierte Frucht-, Zucker- und Stärkekonzern Agrana ist in China vertreten und wegen des Coronavirus in Kontakt mit dortigen Behörden. Derzeit steht die Produktion aufgrund der Neujahrsferien, die die Regierung bis 2. Februar verlängert hat, still. "Wir werden die Situation vor Produktionsbeginn ab Februar neu bewerten", teilte Agrana-Sprecher Markus Simak der APA am Dienstag mit.

"Das Coronavirus hat bis jetzt keine Auswirkungen auf unsere Produktion." Bis zuletzt sei alles ohne Einschränkung gelaufen.

Agrana unterhält in China drei Produktionsstandorte, an denen rund 380 Mitarbeiter tätig sind. In den beiden Fruchtzubereitungswerken in Dachang (Region Peking) und Changzhou (Region Shanghai) stellen die Österreicher Fruchtzubereitungen für die Molkereiindustrie her, im Werk in Xianyang (Region Shaanxi) produziert die Agrana Fruchtsaftkonzentrate für Getränkehersteller.

Außenministerium erhöhte Sicherheitsstufe für China

Das österreichische Außenministerium hat für China die Sicherheitsstufe erhöht. Seit Dienstag gilt ein erhöhtes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 2). Das erfolgte aufgrund der weiteren Ausbreitung des Coronavirus und der damit einhergehenden Verkehrsbeeinträchtigungen, sagte Außenministeriumssprecher Peter Guschelbauer am Dienstag auf APA-Anfrage.

Nicht notwendige Reisen nach China sollen verschoben werden, rät das Ministerium. Am Montag wurde bekannt, dass sich zwei Österreicher in der besonders betroffenen Provinz Hubei befinden. Die beiden Männer sind "nach wie vor in der Region. Es laufen die Bemühungen, ihnen die Ausreise zu ermöglichen", sagte Guschelbauer. Für Hubei gilt weiterhin ein hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 3). Auf der Homepage des österreichischen Außenministeriums (www.bmeia.gv.at) finden sich weitere Details.

Wie viele Österreicher genau sich in China befinden, ist unklar. Das Außenministerium nannte am Montag rund 2.300 Auslandsösterreicher und rund 700 Touristen. Einige haben mittlerweile sicher das Land verlassen, sagte Guschelbauer. "Wir gehen davon aus, dass sich weniger als 3.000 Österreicher in China befinden", sagte der Ministeriumssprecher.

(APA/Red.)

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