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Coronakrise: Wiener "Kultursommer" 2021 mit mehr Bühnen und Genres

In Wien soll auch 2021 ein "Kultursommer" stattfinden.
In Wien soll auch 2021 ein "Kultursommer" stattfinden. ©APA
Im vergangenen Frühjahr hat Wien nach Abflauen der ersten Coronavirus-Welle im Eiltempo eine Art corona-taugliches Festival auf die Beine gestellt. Da die Pandemie weiter vorherrschend ist, wird es diesen "Kultursommer" unter speziellen Sicherheitsvorkehrungen auch 2021 wieder geben - mit mehr Budget, mehr Bühnen und mehr Genres, so Bürgermeiser Michael Ludwig und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (beide SPÖ) am Dienstag. Der Start ist Anfang Juli.

Das Konzept bleibt im Wesentlichen dasselbe wie im Vorjahr: An diversen Standorten in der ganzen Stadt soll es für eine coronabedingt begrenzte Anzahl an Gästen kostenlos zugängliche Konzerte aus unterschiedlichen Musikrichtungen, Tanzperformances, Lesungen, Poetry-Slams sowie Kabarett, Theater oder Zirkusdarbietungen geben. Auch die "Public Moves" in Kooperation mit ImPulsTanz werden wieder stattfinden - beispielsweise im Arkadenhof des Rathauses.

Kann Wiener "Kultursommer" 2021 stattfinden? - Bürgermeister Michael Ludwig zuversichtlich

Waren es im Vorjahr noch 25 Spielstätten, sind in diesem Jahr 40 Locations an ebenso vielen Spieltagen vorgesehen, stellte Ludwig in einer Pressekonferenz in Aussicht. 2.000 Künstlerinnen und Künstlern will man von Anfang Juli bis Mitte August dadurch die Möglichkeit bieten, wieder vor Publikum zu spielen. Interessierte Acts können sich ab sofort und bis Ende März bewerben. Das Programm soll dann im Laufe des Frühjahrs vorgestellt werden. Das Budget wurde von vier auf sechs Mio. Euro aufgestockt.

Freilich wisse man noch nicht, wie die Corona-Rahmenbedingungen im Sommer aussehen würden. Aber dank fortschreitender Impfungen und einer offensiven Teststrategie nehme er an, dass der Kultursommer auch dieses Jahr über die Bühne gehen kann, übte sich Ludwig in Zuversicht. Der Bedarf sei nach einem Jahr Pandemie jedenfalls groß: "Wir wollen vielen Wienerinnen und Wienern dezentral die Gelegenheit bieten, an Kultur teilhaben zu können - und zwar physisch", so der Stadtchef.

Kaup-Hasler schlug in eine ähnliche Kerbe: "Wir alle haben Musik, Bücher und Filme zu Hause - aber wir brauchen die soziale Nähe." Auch deshalb werde das Kunst- und Kulturleben in Wien inzwischen so schmerzlich vermisst. Das genaue Sicherheitskonzept steht derzeit freilich noch nicht fest. Es werde sich dann an den entsprechenden Verordnungen orientieren. Die Stadträtin ging heute aber davon aus, dass es erneut Abstandsregeln und im Gegensatz zur Premiere im Sommer 2020 diesmal auch Eintrittstests und eine Maskenpflicht brauchen werde. Allerdings: Dank der längeren Vorlaufzeit sollte es heuer möglich sein, Gastronomie vor Ort anbieten zu können.

"Vielleicht sogar ein bisschen tanzen" beim Wiener "Kultursommer"

Neben schon im Vorjahr erprobten Stages etwa auf der Donauinsel, auf der Kaiserwiese im Prater oder am Naschmarkt sind für die diesjährige Ausgabe einige neue Bühnen in Planung - etwa im Simmeringer Herderpark, in Neu Marx oder im Ottakringer Kongresspark. Gespielt wird jeweils von Donnerstag bis Sonntag, in der Regel sollen zwei Acts pro Abend gezeigt werden. Die größten Locations sollen laut jetzigem Stand bis zu 500 Personen fassen, die kleinsten rund 30.

Ludwig betonte, dass das Programm heuer im Bereich der Kinder- und Jugendunterhaltung sowie für Ältere ausgebaut werde. So wird etwa die Zahl der Auftritte bei Pensionistenwohnhäusern von 16 auf 25 gesteigert.

Organisiert wird das Festival vom Stadt Wien Marketing. Für die Kuratierung ist erneut ein eigenes "Kultursommer-Board" zuständig - mit einigen neuen Namen. Ein Neuzugang ist Nadine Cobbina, Mitglied der IG Clubkultur und für die Bereiche Elektronik und experimentelle Musik verantwortlich. Sie kündigte heute eine eigene Clubschiene an: An einer speziellen Outdoorlocation sollen Clubbetreiberinnen und -betreiber, für die der Lockdown nun schon seit mehr als ein Jahr andauert, wieder in Aktion treten und das Publikum "vielleicht sogar ein bisschen tanzen" können, so zumindest die Hoffnung.

(APA/Red.)

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