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Coronakrise kostet Bundesmuseen 55 Millionen Euro

Der Albertina entgingen rund 10 Millionen Euro.
Der Albertina entgingen rund 10 Millionen Euro. ©APA/AFP/JOE KLAMAR
Die Bundesmuseen klagen über einen Ausfall von 55 Millionen Euro wegen der Coronakrise. Über 1.400 Mitarbeiter befinden sich noch in Kurzarbeit.

Die Bundesmuseen erwarten für das laufende Jahr einen Einnahmenausfall von insgesamt rund 55 Mio. Euro. Das geht aus der Beantwortung einer umfassenden parlamentarischen Anfrage der SPÖ an Kulturminister Werner Kogler (Grüne) hervor. Bei den Bundesmuseen sind es bis Saisonende insgesamt 27,5 Mio. Euro.

Am gestrigen Donnerstag wurde die erste Tranche für Liquiditätssicherung von Bundesmuseen (10 Mio. Euro) und Bundestheater (5 Mio. Euro) bekannt gegeben. SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda nannte die Hilfe am Mittwoch in einer Aussendung einen ersten wichtigen Schritt, "aber sie wird nicht reichen", sagte er mit Verweis auf die genannten Prognosen in der Anfragebeantwortung.

Albertina und KHM mit den größten Ausfällen

Mit 10,3 Mio. Euro Einnahmenausfall rechnet demnach die Albertina, wobei der reale Ausfall bis Ende April mit 2 Mio. Euro beziffert wird. Dem Belvedere entgingen bis dahin 3,4 Mio. Euro, bis Jahresende rechnet man mit fast 17 Mio. Euro. Auf 16,5 Mio. Euro werden die Einbußen im KHM-Museumsverband geschätzt. 1,5 Mio. Euro werden im MAK - Museum für angewandte Kunst fehlen, im mumok - Museum moderner Kunst sind es bis Ende des Jahres ebenfalls 1,5 Mio. Euro. Das Naturhistorische Museum (NHM) verzeichnete bis Ende April ein Minus von fast einer halben Mio. Euro und befürchtet bis Jahresende Ausfälle von 3,2 Mio. Euro. 2,5 Mio. Euro könnten bis Jahresende im Technischen Museum fehlen, in der ÖNB wurde der Betrag mit 2,8 Mio. Euro angegeben.

Die Bundestheater erwarten bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres laut Anfragebeantwortung einen Einnahmenentfall von rund 27,5 Mio. Euro, wobei die Staatsoper hier mit prognostizierten 16 Mio. Euro an der Spitze liegt. Holding-Chef Christian Kircher sprach zuletzt von einem Einnahmenentfall von insgesamt 19 Mio. Euro allein durch fehlende Ticketverkäufe. "Hinzu kommt der Entfall von Mieteinnahmen, weil es z. B. im Sommer kein Jazzfest in der Staatsoper gibt." Der Verlust werde aber deutlich geringer ausfallen - aufgrund der Kompensation durch das AMS für die Kurzarbeit.

1.400 Mitarbeiter in Kurzarbeit

Auskunft gibt man auch über die Anzahl der Mitarbeiter in Kurzarbeit: Bei den Bundesmuseen (inklusive ÖNB) sind seit dem 1. April insgesamt 1.401 Personen in Kurzarbeit, bei den Bundestheatern sind es 2.194 Personen. Kündigungen habe es kaum gegeben: Im Belvedere und im KHM wurde jeweils ein Dienstverhältnis im Probemonat aufgelöst, bei den anderen Bundesmuseen sowie den Bundestheatern wurden keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt. Allerdings wurden in der ÖNB vier freie Dienstverträge aufgelöst, "gleichzeitig aber die Wiedereinstellung nach Beendigung der Schließzeit vereinbart", wie es heißt. Ebenso in der Volksoper, wo zwei freie Dienstverträge unter den selben Voraussetzungen aufgelöst wurden.

(APA/Red)

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