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Corona-Schulkonzept für Elternvertreter "schlüssig"

Bald beginnt wieder die Schule.
Bald beginnt wieder die Schule. ©APA
Größtenteils positiv sehen Schülervertreter die geplanten Corona-Maßnahmen für den startenden Schulbetrieb. Es gibt jedoch auch Punkte, die für Kritik sorgen.
Das ist der Plan für Schulen

Das von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) vorgelegte Konzept für den Schulbetrieb im Herbst ist nach Ansicht von Christoph Drexler vom Bundesverband der Elternvereine an mittleren und höheren Schulen (BEW) "schlüssig". "Insgesamt kann man damit leben", meinte er zur APA. Es gebe aber unter Eltern eine "große Bandbreite an Meinungen".

Schulen sollen offen bleiben

Die Ausrichtung auf die Erhaltung eines durchgängigen Schulbetriebs gehe mit den Anliegen der meisten Eltern konform, betonte Drexler. Er hoffe aber, dass die Umsetzung besser als im Vorjahr funktioniere. "Das war ja schon letztes Jahr das Ziel."

Es gebe sicher Eltern, denen das Maskentragen ein großer Dorn im Auge sei, meinte Drexler. "Umgekehrt gibt es aber auch kritische Anfragen, ob man bei einem hohen Risiko nicht auch Geimpfte testen sollte oder ob es nicht sinnvoll wäre, generell unabhängig von der Risikolage auch alle Geimpften einmal wöchentlich zu testen."

"Fragezeichen" beim Umgang mit Infektionsfällen

Ein "Fragezeichen" stehe auch noch beim Umgang mit Infektionsfällen. Da habe es im Vorjahr das Problem gegeben, dass die lokalen Gesundheitsbehörden sehr unterschiedlich entschieden hätten, so Drexler. Zum Teil seien Schüler der gleichen Klasse, die aus unterschiedlichen Bezirken stammten, anders eingestuft worden. Außerdem dürften bei aller Konzentration auf Corona auch pädagogische Fragen nicht vergessen werden.

Der oberste Lehrergewerkschafter Paul Kimberger (FCG) bezeichnete das Konzept als "Versuch, die Balance zu finden zwischen einem möglichst ungestörten Schulbetrieb und größtmöglichem Gesundheitsschutz". Mit der Gewerkschaft habe es dazu zahlreiche Gespräche gegeben. Flächendeckende Schulschließungen müssten verhindert werden: "Schule ist auch als soziales Gefüge wichtig."

Hohe Testfrequenz wichtig

Da es für Kinder unter zwölf Jahren keine Impfung gebe, sei eine hohe Testfrequenz wichtig, betonte Kimberger. "So werden wir in den Herbst hineingehen - schauen wir, wie es sich entwickelt." Er rechne aber fix mit Absonderungen von Schülern aufgrund einer Infektion sowie lokal geschlossenen Schulstandorten.

"Nicht ganz nachvollziehbar" ist für Kimberger, dass ungeimpfte Lehrkräfte einen externen PCR-Test erbringen müssen. "Aus meiner Sicht hätte das auch in der Schule abgewickelt werden können. Die externe Variante war offenbar ein Wunsch des Gesundheitsministeriums." Zu spät ist seiner Ansicht nach bei der Anschaffung von Luftfiltergeräten reagiert worden. "Die waren überfällig. Da hätte man in der Vergangenheit mehr tun können."

Schülerunion begrüßt Schulplan

Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek von der VP-nahen Schülerunion begrüßte den Plan des Bildungsministeriums. Aus ihrer Sicht würde im Anlassfall auch nichts gegen eine Verschärfung der Teststrategie sprechen, so Bosek in einer Aussendung. Auch den Sportunterricht könne man dann noch genauer unter die Lupe nehmen.

Die SPÖ verlangt eine Verlängerung der Sicherheitsphase auf das ganze Schuljahr - dann würden durchgehend alle Schüler und Lehrer dreimal pro Woche getestet. Die Pläne Faßmanns seien nur "halbherzig", so Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler in einer Aussendung.

NEOS: Warum Masken, wenn getestet?

NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre will umgekehrt die Sicherheitsphase durch eine 3G-Regel ab dem ersten Schultag ersetzt wissen: "Anstatt die 3G-Regel schon ab Tag 1 des neuen Schuljahres einzuführen, wird eine für Schüler_innen, Lehrer_innen und Eltern ohnehin schon sehr stressige Zeit einmal mehr verkompliziert." Außerdem stelle sich die Frage, warum Masken getragen werden müssen, wenn dreimal pro Woche getestet wird bzw. die 3G-Regel gilt.

Die FPÖ fordert den Rücktritt Faßmanns: In der "gruseligen" Pressekonferenz hätten er und Mückstein kein Wort zu Schule und Bildung verloren, "nur ein fast fanatisches Statement zum Impfzwang", so Bildungssprecher Hermann Brückl in einer Aussendung.

(APA/red)

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