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Cork eröffnete Kulturhauptstadt-Programm

Mit einem imposanten Feuerwerk und Straßenkarneval hat die irische Hafenstadt Cork am Samstag Abend ihr Programm als Kulturhauptstadt Europas für das Jahr 2005 gestartet.

Etwa 80.000 Menschen, darunter viele Ausländer, feierten auf den Straßen und Plätzen der zweitgrößten irischen Stadt. „Ganz Irland ist begeistert davon, dass gerade unsere liebe Stadt am Lee ausgewählt worden ist“, sagte die irische Präsidentin Mary McAleese in ihrer Eröffnungsrede.

Das Feuerwerk war das aufwändigste in der Geschichte Irlands. Die Pyrotechniker ließen sich von einer alten Legende inspirieren: Danach entstand der Fluss Lee durch den peitschenden Schwanz einer Schlange, die vor dem Gründungsvater der Stadt, dem Heiligen Fin Barre, floh. Entsprechend wand sich eine 600 Meter lange Feuerschlange zwischen den drei Stadtbrücken. Sturm und Hochwasser hatten die Vorbereitungen für das Spektakel erschwert. Etwa 180 Straßenkünstler unterhielten das Publikum, von den gefiederten Karnevalsköniginnen einer brasilianischen Sambagruppe über Puppentheater und Live-Jazz bis zum Elvis-Imitator. Am Ende wurde Beethovens „Ode an die Freude“ gesungen – auf Deutsch.

Cork mit 123.000 Einwohnern ist eine der kleinsten Städte, denen der 1985 von der EU geschaffene Titel der Kulturhauptstadt zuerkannt wurde. Zu klein, meinen Kritiker. Dagegen verspricht der Direktor von Cork 2005, John Kennedy: „Wir werden eine Menge Leute damit überraschen, was man in einer so kleinen Stadt alles machen kann.“ Und Kulturminister John O’Donoghue hat „keinen Zweifel daran, dass Cork Irland Ehre machen wird“.

Trotz des relativ bescheidenen Budgets von 13,5 Millionen Euro sind mehr als 4.000 Veranstaltungen geplant. Internationale Folklore, Chorgesang und Theater gehören ebenso zum Programm wie Film und Literatur. Daniel Libeskind, der Erbauer des Jüdischen Museums in Berlin, ist mit einem Pavillon im Stadtpark vertreten. Örtliches Talent soll aber im Vordergrund stehen. So zeigt eine Ausstellung Marinemalerei aus Cork, eine andere porträtiert irische Auswanderer, die im Ausland erfolgreiche Winzer wurden.

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