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Corinne Bailey Rae beim Jazzfest Wien: Souliger Abschluss der Staatsopern-Konzerte

Corinne Bailey Rae hauchte dem Jazzfest Wien den Soul ein.
Corinne Bailey Rae hauchte dem Jazzfest Wien den Soul ein. ©APA
Zum Abschluss der Staatsopern-Konzerte war Samstagabend Corinne Bailey Rae beim diesjährigen Jazzfest Wien zu hören. Mit ihrer mächtigen Stimme, einem breiten stilistischen Spektrum und souveräner Musikalität gelang es der Britin nicht nur mit ihrem Chart-Hit "Put Your Records On" zu überzeugen.
Corinne Bailey Rae in Wien

Es brauchte nur ganz kurze Zeit, bis die 39-Jährige mit glockenheller Stimme und sympathischer Ausstrahlung die Oper bzw. ihr Publikum im Griff hatte – besser gesagt: in ihren Bann zog. Songs wie “Till It Happens To You” kamen als spannungsvolle Slow-Blues-Stücke daher, das nette “Green Aphrodisiac” animierte zum Mitsingen; Bailey Raes Bob Marley-Lieblingssong “Is This Love” verwandelte sie gemeinsam mit ihrer äußerst kompetenten Band in eine langsame, akzentuierte Soulnummer ganz ohne den notorisch pushenden Reggae-Bass.

Corinne Bailey Rae auch an Wiens Kultur interessiert

Gute Musikerinnen und Musiker erkennt man auch daran, dass sie es wagen, kommerziell Erfolgreiches live stark zu variieren – so war “Put Your Records On” in der Oper ganz weit weg vom leichtfasslichen Radio-Format: weniger Tempo, mehr Soul, mit stark phrasierten Vocals mittendrin – großartig. Und gleich danach folgte schon der nächste Stilwechsel: Das flotte “The Skies Will Break” uferte zum Konzertfinale in eine lange Disconummer aus, zu der Bailey Rae freudig über die Bühne tanzte. Ganz zum Schluss dann zum Runterkommen für Bühne und Publikum das großartige “Like A Star”.

Es war die Österreich-Premiere der Britin – und die hat gezeigt, dass sie sich nicht nur auf der Bühne der Staatsoper wohlfühlt. “Wie ist denn die Klimt-Ausstellung?”, fragte Corinne Bailey Rae zwischenzeitlich ins Publikum. “Die schau’ ich mir morgen an. Ich will ja was von der Stadt sehen.” Sympathisch und völlig ohne die Divenhaftigkeit, die manche Soulstars wohl als Schutzschild vor sich her tragen, kam das über die Rampe. Fazit: Einfach (und) gut.

(APA/Red)

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