Coop Himmelb(l)au: Keine Ermittlungen zu Sewastopol-Projekt

Nach einer seit November laufenden Prüfung hat die Staatsanwaltschaft Wien am 14. Jänner entschieden, dass im Zusammenhang mit einem Opernbauprojekt des Wiener Architekturbüros Coop Himmelb(l)au im von Russland annektierten Sewastopol kein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Dies erklärten am Montag eine Behördensprecherin sowie Architekt Wolf D. Prix auf Nachfrage der APA.
Ermittlungen zu Sanktionsverstößen
Bereits 2019 hatte die Wiener Anklagebehörde mit dem für Ermittlungen bei Sanktionsverstößen zuständigen Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) das Coop Himmelb(l)au-Projekt überprüft und in Ermangelung eines diesbezüglichen Anfangsverdachts kein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die aktuelle Entscheidung bestätigt die Rechtsmeinung von Coop Himmelb(l)au-Mastermind Prix und seiner Berater. Das Architekturbüro hatte wiederholt erklärt, dass die geplante Errichtung eines futuristischen Operngebäudes in Sewastopol auf der Krim nicht gegen jene EU-Sanktionen verstößt, die im Zusammenhang mit der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel beschlossen worden waren.
Projekt politisch umstritten
Politisch bleibt das Projekt, das vom russischen Staat mit aktiver Unterstützung von Präsident Wladimir Putin in Auftrag gegeben wurde, freilich umstritten. Prix selbst wies jedoch Kritik wiederholt zurück. "Diese Oper ist nicht für Putin, sondern für die Bewohnerinnen und Bewohner von Sewastopol und der Krim", schrieb er am 14. Jänner, dem Tag der Entscheidung der Staatsanwaltschaft Wien, in einem Gastkommentar in der Tageszeitung "Der Standard".
(APA/red)