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Coca Cola köpft Römerquelle

Der Getränkeproduzent Coca-Cola nimmt Römerquelle andie kurze Leine: Die Amerikaner lösen die dortige Chefetage auf.

Drei Jahre nachdem Coca-Cola den Mineralwasserhersteller gekauft hat, greift der Cola-Abfüller bei seiner jungen Tochter durch, berichtet das „WirtschaftsBlatt“ in seiner Freitag-Ausgabe. Die Römerquelle GmbH wird demnach ausgehöhlt, Leitung und Verkauf werden aufgelöst und mit Jahreswechsel in die Coca-Cola-Organisation integriert.

Weder bei Coca-Cola noch bei Römerquelle wollte die Geschäftsleitung dem Bericht zufolge diesen Schritt kommentieren. Nur so viel: „Offizielle Sprachregelung ist, dass die Synergien im Vertrieb genutzt werden und damit der Römerquelle Aussendienst in die Verkaufsorganisation von Coca-Cola-Beverages eingegliedert wird“, ließ man der Zeitung ausrichten.

Zentrale in Floridsdorf geräumt

Jedenfalls musste Römerquelle sein Firmenquartier in Wien-Floridsdorf Anfang Dezember räumen und in die Perfektastrasse in Meidling umziehen. „Eine Zwischenstation“, wie Insider sagen. Mittelfristig werde man als Marke ganz bei Coca-Cola landen.

Die zuletzt 25 Römerquelle-Büromitarbeiter würden nicht gekündigt, berichtet das „WirtschaftsBlatt“ weiters. Aber ihnen sei von Coca-Cola eine großzügige Abfertigung angeboten worden. Bis Jahresende hätten alle Zeit, sich zu entscheiden. Eine Vorgangsweise wie schon vor einem halben Jahr, als man sich von 30 Römerquelle-Mitarbeitern aus der Verwaltung trennte.

Römerquelle-Chef Christian Moser nimmt mit 1. Jänner seinen Hut als Geschäftsführer. „Es wird keinen eigenen Chef mehr geben“, sagt Coca-Cola-Beverages-Sprecherin Monika Polster zum „WirtschaftsBlatt“. Der gebürtige Kärntner hatte seinen Posten als Geschäftsleiter und Verantwortlicher für den gesamten Römerquelle-Verkaufsbereich erst heuer im Sommer angenommen und damit Kurzzeit-Geschäftsführerin Karin Trimmel abgelöst.

Moser habe sich bewährt. Ihm werde eine andere Position im Konzern angeboten. „Ich habe mich noch nicht entschieden“, gibt sich Moser vorsichtig. „Jedoch wird Coca-Cola die Synergien nutzen, wo man sie nur nutzen kann.“ Synergien nicht nur in personeller Sicht. Sondern der Abfüller kann vor allem künftig die Margen voll einstreifen, wenn er die Gastrokunden allein beliefert und sich nicht mehr die Margen als Zwischenhändler mit Römerquelle teilen muss wie bisher. An den Römerquelle-Produktionsstätten in Edelsthal und Pötsching mit etwa 140 Mitarbeitern wird sich nichts ändern. Den Brunnen kann man ja nicht wegtragen.

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