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Cobra-Unfall durch Kanzler-Personenschutz: Aufklärung gefordert

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) gab zur Causa rund um den von zwei Personenschützern der Kanzlerfamilie verursachten Autounfall ein Presse-Statement ab.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) gab zur Causa rund um den von zwei Personenschützern der Kanzlerfamilie verursachten Autounfall ein Presse-Statement ab. ©APA/GEORG HOCHMUTH
In Sachen Unfall durch den Personenschutz der Kanzlerfamilie sieht die SPÖ weiterhin großen Aufklärungsbedarf.
Nehammer sieht "rote Linie überschritten"
Betrunkene Cobra-Beamte bauten außer Dienst Unfall

Mit dem gestrigen "Skurril-Auftritt" von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) sei die Sache nicht erledigt, meinte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch. In einer Aussendung kritisierte er am Dienstag, dass die Antiterror-Einheit Cobra "für privates Kanzler-Service missbraucht" werde. Auch NEOS pochten auf "ordentliche" Aufklärung der Causa.

Cobra-Unfall durch Personenschutz des Kanzlers: Aufklärung gefordert

Nehammer habe mit in seiner Pressekonferenz "genau nichts zur Aufklärung beigetragen". Dabei seien die auf dem Tisch liegenden Vorwürfe schwerwiegend, meinte Deutsch - und ergänzte: "Die mit Steuergeld finanzierte Antiterror-Einheit Cobra ist kein privater Dienstleister für Paketdienste und kein privates Fahrtenservice für die Anzüge des ÖVP-Kanzlers. Wenn eine staatliche Antiterror-Einheit für privates Kanzler-Service missbraucht wird, ist die rote Linie von Anstand und Moral weit überschritten, Herr Nehammer".

Meinl-Reisinger: Vorwürfe gehören "ordentlich aufgeklärt"

Auch aus Sicht von NEOS-Obfrau Beate Meinl-Reisinger gehören die Vorwürfe "ordentlich aufgeklärt", da es sich bei Nehammers Personenschutz immerhin um öffentliche Gelder handle. Dennoch betonte sie in einer Pressekonferenz, dass es derzeit sicher andere Probleme, wie den Krieg Russlands gegen die Ukraine und die Teuerung gebe - "und dann kommt das daher".

Autounfall durch offenbar alkoholisierte Cobra-Beamte

Auf den Tisch gekommen ist die Causa mit einem Autounfall von offenbar alkoholisierten Angehörigen der Spezialeinheit Cobra, die als Personenschützer der Kanzlerfamilie eingesetzt waren - und einem anonymen Schreiben, das SPÖ und FPÖ zu parlamentarischen Anfragen veranlasst hat. Montag am späten Nachmittag gab Nehammer dazu eine Pressekonferenz - und versuchte, den Spieß umzudrehen. Er betonte, es sei "eine rote Linie in der politischen Auseinandersetzung massiv überschritten worden", die Sicherheit seiner Familie werde durch die Veröffentlichung von Details des Sicherheitskonzepts gefährdet.

Nehammer: In Schreiben würde "die Unwahrheit behauptet"

Zu dem anonymen Schreiben hielt Nehammer fest, dass darin "die Unwahrheit behauptet" werde. Natürlich würden Personenschützer etwa seine Kinder zu privaten Terminen begleiten. In Abrede stellte der Kanzler, dass es bei der Aufklärung des Autounfalles Manipulationen gegeben habe. Es wäre "niederträchtig", ihm hier Interventionen zu unterstellen.

Cobra-Chef wies Vorwürfe von anonymen Schreiben zurück

Auch Cobra-Chef Bernhard Treibenreif hat gegenüber der "Zeit im Bild" die in dem anonymen Schreiben erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Man werde die Behauptungen prüfen, aber er könne schon sagen, dass der Wahrheitsgehalt "sehr, sehr gering ist" und "dass wir das alles zur Anzeige bringen werden". Das Innenministerium hatte schon zuvor Strafanzeigen aufgrund falscher Behauptungen und dadurch entstehender Sicherheitsgefährdungen angekündigt.

(APA/Red)

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