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CO2-Bepreisung: Kogler schießt gegen Wirtschaftskammer

CO2-Bepreisung: Werner Kogler kritisierte Wirtschaftskammer-Forderung nach Verschiebung.
CO2-Bepreisung: Werner Kogler kritisierte Wirtschaftskammer-Forderung nach Verschiebung. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Werner Kogler (Grüne) hat die Wirtschaftskammer-Forderung nach einer Verschiebung der für Juli vorgesehenen CO2-Bepreisung um zumindest ein Jahr heftig kritisiert. Die WKÖ hatte auf den Ukraine-Krieg verwiesen.
WKÖ für Verschiebung

Werner Kogler hat gestern, Montagabend, in der "ZIB2" der Kammer ausgerichtet, dass sie es war, die dem russischen Staatschef Wladimir Putin "den roten Teppich ausgerollt hat", und zwar einen "roten Teppich mit Schleimspur".

CO2-Bepreisung verschieben? Kogler kritisiert WKÖ-Forderung

Nun sollten sich die Regierungsmitglieder selbst eine Meinung bilden "und sich nicht von jenen aufscheuchen lassen, die uns genau in dieses Unglück mit hineingeführt haben", meinte der Vizekanzler. Die derzeitigen Preisverwerfungen aufgrund des Krieges mitten in Europa würden ein Vielfaches der CO2-Bepreisung ausmachen. Außerdem hänge an dem Vorhaben auch der Energiebonus, der ärmeren Einkommensschichten netto mehr bringen würde. "Das hilft jenen, die es am meisten brauchen", sagte der Vizekanzler im ORF.

WKÖ-Vorstoß zu Verschiebung von CO2-Bepreisung: Kogler äußerte sich

Von dieser Milde war Kogler dann weit weg, als er zum Vorstoß von WKÖ-Präsident Harald Mahrer und Generalsekretär Karlheinz Kopf zur Verschiebung der CO2-Bepreisung gefragt wurde. Kogler im Originalton: "Ich bin ein bisschen vorsichtig geworden hier diese Debattenbeiträge wohlwollend aufzunehmen. Es waren ja die Herrschaften aus der Bundeswirtschaftskammer die uns genau immer wieder, und zwar aktiv, in diese Abhängigkeit mithineingeritten haben. Es ist schon seit 2009 klar, dass wir als Österreich viel stärker rausgehen sollen aus den Fossilen, aber jedenfalls diversifizieren müssen. Und genau das Gegenteil ist passiert. Die Vorgängerregierungen, und allen voran die Wirtschaftskammer, die Putin den roten Teppich ausgerollt haben, Standing Ovations, Roter Teppich mit Schleimspur, das geht sich nicht aus. Und jetzt kann es nicht so sein dass das völlig unberücksichtigt bleibt in der Bewertung."

Soll CO2-Bepreisung verschoben werden?

Der Dachverband Erneuerbaren Energie Österreich (EEÖ) zeigte sich heute "äußerst irritiert von den Ideen der WKÖ und deren gewünschten energiepolitischen Maßnahmen". Eine komplette Abkehr von der "Teuer-Steuer" fordert hingegen die Freiheitliche Wirtschaft.

CO2-Bepreisung: SPÖ-Leichtfried will "Zurück an den Start"

Und auch SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried plädierte am Dienstag vor Journalisten für ein "Zurück an den Start" bei der CO2-Bepreisung. Angesichts der derzeitigen Treibstoffpreise sollten "wir schauen, was jetzt in dieser Situation Sinn macht". Er wehre sich nicht gegen Lenkungsmaßnahmen, so Leichtfried. Vom Konzept der Massensteuern ohne Lenkungseffekt sei er aber ohnedies nur mäßig begeistert. Vielmehr brauche es Maßnahmen, die mittel- und langfristig Lenkungseffekte erzielten.

Kommt Verschiebung von CO2-Bepreisung?

Der Österreichische Haus- und Grundbesitzerbund (ÖHGB) wiederum fordert "mehr Vernunft, weniger Ideologie". Der Fachverband Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer will mit Verweis auf die hohen Dieselpreise ebenfalls eine Verschiebung der CO2-Bepreisung verlangen.

UNOS in Wirtschaftskammer fordern Energiegipfel

Von den UNOS in der WKÖ kam heute die Forderung nach einem Energiegipfel in der Wirtschaftskammer - und Kritik an den Kammerfunktionären der ÖVP. "Wer war es denn, der die Abhängigkeit der österreichischen Wirtschaft von russischem Gas einzementiert hat, wenn nicht die ÖVP-Vertreter in der Wirtschaftskammer? Sie haben vor Putin gebuckelt und damit die aktuelle prekäre Lage erst möglich gemacht", so UNOS-Bundessprecher Michael Bernhard.

(APA/Red)

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