“Nach allem, was wir gesehen und gehört haben, hätte ich ihn (Wright) nie zum Pastor genommen”, sagte Clinton im US-Bundesstaat Pennsylvania. “Wenn es um die eigene Verwandtschaft geht, hat man keine Wahl, man hat aber sehr wohl eine Wahl, wenn es aber um den Pastor und um die Kirche geht, die man besucht.”
Obamas Berater werteten die Kritik als “durchsichtigen Versuch” Clintons, von ihren eigenen Problemen abzulenken. “Es ist enttäuschend zu sehen, wie tief Hillary Clintons Kampagne gesunken ist”, sagte Obamas Sprecher Bill Burton. “Sie will von der erfundenen Geschichte über den Beschuss in Bosnien ablenken.” Am Dienstag hatte Clinton einräumen müssen, in einer Rede die Umstände eines Besuchs in Bosnien vor zwölf Jahren falsch wiedergegeben zu haben. Sie hatte zunächst behauptet, bei der Ankunft ins Feuer von Heckenschützen geraten zu sein. Diese Angaben sind inzwischen widerlegt.
Die Kontroverse um Obamas Pastor hatte sich an dessen umstrittenen Äußerungen zu Rassismus und zur Politik der USA entzündet. Wright hatte wiederholt die USA verdammt und des Staatsterrorismus bezichtigt. Obama hat sich inzwischen von diesen als radikal bewerteten Einschätzungen distanziert. In der vergangenen Woche hielt er als Reaktion auf die Kontroverse eine viel beachtete Rede zum Thema Rassismus in den USA. Seitdem war die Debatte um seinen Pastor leiser geworden.