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City-Shops leiden an Parkplatzmangel

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Geschäftesterben im Innenstadtbereich wird laut einer neuen Studie weitergehen - fehlende Parkplätze sind das Um und Auf - Parkgebühren schrecken ab und vergraulen Kundschaft an den Stadtrand.

Traditionelle Einkaufszonen im Stadtgebiet werden in den kommenden Jahren deutlich an Bedeutung verlieren: Ihre Umsatzanteile werden von derzeit 37 auf 30 Prozent im Jahr 2010 zurückgehen, zeigt eine hochgerechnete Analyse des Regionalplaners RegioPlan Consulting, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Vor allem kleinere und mittelgroße Einkaufsstädte dürften von diesem grundlegenden Wandel betroffen sein. Bereits heute leiden diese Gebiete von Fachmarktzentren und kleineren Einkaufszentren „auf der grünen Wiese“ außerhalb der Städte.

Parkplätze sind das Um und Auf

Eine Schlüsselrolle im Wettbewerb der Einzelhandelsorte kommt der Platzplatzsituation zu, stellte RegioPlan in der Vergleichsanalyse fest. Dieser Faktor werde von Planern und Politikern häufig unterschätzt. „Das ist fatal, da der Parkplatzmangel eindeutig als einer der Hauptgründe für abfließende Kaufkraftströme identifiziert werden kann“, stellte RegionPlan fest.

Vielfach stellen Einkaufs- und Fachmarktzentren außerhalb des Stadtgebiets ihren Kunden wesentlich mehr Parkraum zur Verfügung. Durchschnittlich gibt es bei diesen Betriebstypen einen Parkplatz für 20 bis 25 m2 Verkaufsfläche in unmittelbarer Nähe des Geschäfts. In innerstädtischen Handelszonen liegt dieser Wert dagegen bei nur einem Fünftel, also ein Parkplatz je 100 bis 150 m2 Verkaufsfläche. Die 10 größten Shopping Center des Landes bieten sogar einen Stellplatz pro 17 m2 Shoppingfläche.

Parkgebühren schrecken ab

Das Problem des beschränkten Platzangebots im Stadtgebiet bedeutet für die Kunden oft zeitaufwändiges Suchen nach einem Parkplatz und werde vielfach durch Parkraumbewirtschaftung noch verschärft, geht aus der Studie hervor. Kostenpflichtige Parkplätze werden „als Eintrittsgebühr zum Einkaufen empfunden, die nur in Innenstädten bezahlt werden muss, nicht aber bei Einkaufs- oder Fachmarktzentren. Dies ist ein klarer Nachteil für die innerstädtischen Handelszonen“.

Wenige Parkplätze = wenig Passanten

Die Parkgebühren könnten letztlich aber die kassierenden Gemeinden selbst zu Leidtragenden machen, meint RegioPlan. Grundsätzlich mache die Eindämmung der Überschussnachfrage nach Parkplätzen zwar volkswirtschaftlich Sinn. Allerdings schlage sich eine sinkende Parkplatznachfrage in sinkenden Passantenfrequenzen in der jeweiligen Geschäftsstraße nieder. In der Folge sinken die Einzelhandelsumsätze, die Zahl der dortigen Arbeitsplätze und letztlich auch die Gemeindeeinnahmen aus der Kommunalsteuer. Schlussfolgerung: „Verluste aus der Kommunalsteuer übersteigen die Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung umso rascher, je kleiner und regional unwichtiger die Einkaufszone ist“.

Begrenztes Gratis-Parken wäre sinnvoll

Als Lösungsansätze zur Eindämmung der Kaufkraftabflüsse aus den Innnstädten nennt RegioPlan gebührenfreie Kurzparkzonen, um keine „Einkaufsbarrieren“ zu schaffen. Die maximale Parkdauer sollte sich nach der Größe der Einkaufszone richten. Zwei bis drei Stunden werden als angemessen gesehen. Stellplätze müssten sich relativ nahe – nicht weiter als 200 Meter entfernt – bei den Geschäften befinden, damit sie auch angenommen werden.

Link: www.regioplan.at

Redaktion: Birgit Stadtthaler

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