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Cinderella - Trailer und Kritik zum Film

Quietschig bunt geht es zu im Märchenland, wenn Shakespeare-Experte Kenneth Branagh sich für Disney des Aschenputtels annimmt.

Für seine stargespickte “Cinderella” gelingt es dem Regisseur zugleich, seiner Zuckerwatte einige Schauspielwürze beizumischen. Am Donnerstag kommt das aufwendige Märchenspektakel in die heimischen Kinos.

Cinderella  – Die Geschichte

Die Geschichte selbst ist so zeitlos wie bekannt: Das Waisenmädchen Cinderella – formerly known as Aschenputtel – wird nach dem Tod des Vaters von der Stiefmutter und ihren beiden Stiefschwestern erniedrigt und gequält. Auch zur nationalen Brautwerbeparty des Kronprinzen wollen die drei Furien die hübsche Maid nicht gehen lassen. Dank der Hilfe der guten Fee wird der Daheimgebliebenen aber ein cooles Outfit gezimmert, woraufhin sie auf der Gala den Prinzen bezirzt und bei der überhasteten Abreise ihren Schuh zurücklässt. Mit diesem macht sich der angespitzte Galan in seinem Reich auf die Suche und findet schließlich Aschenputtel, der als einziges der Wunderschuh passt. Verlobung, Heirat, Happy End.

Branagh hält sich bei seinem Kleinmädchentraum vom Märchenprinzen, der einen aus dem Elend befreit, relativ getreu an die historische Vorlage – die filmhistorische wohlgemerkt. Seine “Cinderella” bleibt sehr nah am Disney-Animationsklassiker aus 1950, der wiederum auf die Märchenfassung von Charles Perrault zurückgriff.

Von der Version der Gebrüder Grimm ist jugendschutzgemäß wenig zu spüren. Weder schneiden sich die bösen Stiefschwestern Ferse und Zehe ab, um in den gläsernen Schuh zu passen, noch hacken ihnen am Ende die Tauben die Augen aus. Wegen seiner Vorstellungen einer eher dunklen Geschichte hatte sich im Vorfeld Regisseur Mark Romanek mit Disney überworfen, worauf Branagh eingesprungen war.

Cinderella  – Die Kritik

Diesem gelingen in seiner Interpretation stellenweise Abweichungen von der holzschnittartigen Charakterzeichnung des klassischen Märchens. So wird die Schwiegermutter von Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett mit einer eigenen Geschichte und Motiven für ihr diabolisches Verhalten versehen. Mit derlei Feinheiten hält man sich bei der von Lily James interpretierten Cinderella jedoch nicht auf. Hier süßelt und lächelt es ironiefrei von der Leinwand, stört sich die brave Landbewohnerin doch nicht einmal daran, dass sie die Party stets vor Mitternacht verlassen muss.

Und auch ihr Traumprinz (Richard Madden) kommt dank Suspensorium selbst in den hautengen Uniformhosen aseptisch unverfänglich daher – was zwei Tage Kostümproben gekostet habe, wie Madden jüngst bei Talkmaster Jimmy Kimmel beklagte. Einen markanten Auftritt legt hingegen Helena Bonham Carter hin. Die Tim-Burton-Muse erscheint zunächst wie mittlerweile gewohnt wieder einmal in Gesichtsmaske als alte Fee, die sich alsbald zur blonden Schönheit wandelt.

Alles in allem ist die “Cinderella” des Jahres 2015 ein bunter, optisch beeindruckender Filmspaß mit humorvollen Einsprengseln und animierten Mäusen für alle Familienmitglieder. Je jünger, desto besser.

Alle Spielzeiten auf einem Blick

(APA)

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