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CIA soll Gefängnisse geschlossen haben

Der US-Geheimdienst CIA hat einem Fernsehbericht zufolge seine europäischen Geheimgefängnisse für mutmaßliche Al-Kaida-Anhänger erst im November geschlossen.

Die USA haben die Existenz solcher Gefängnisse bisher weder bestätigt noch dementiert. Die Vorwürfe gegen die CIA dürften am Dienstag auch die Gespräche von US-Außenministerin Rice mit der deutschen Bundeskanzlerin Merkel überschatten.

Die Schließung der europäischen Geheimgefängnisse sei nach Medienberichten über deren Existenz veranlasst worden, berichtete der US-Sender ABC unter Berufung auf aktive und frühere Agenten des Geheimdienstes. Mit Verweis auf CIA-Kreise hieß es, elf mutmaßliche Al-Kaida-Anhänger seien von Osteuropa aus in eine „CIA-Anlage irgendwo in Nordafrika“ gebracht worden. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte einen CIA-Sprecher für eine Stellungnahme nicht erreichen. ABC zufolge wollte der Geheimdienst zu dem Bericht keine Stellung nehmen.

Dem Bericht zufolge wurden acht führende Anhänger der Extremistenorganisation Al-Kaida und drei weitere in Osteuropa auf einem früheren sowjetischen Luftwaffenstützpunkt festgehalten und später in ein weiteres Land gebracht. Polnische Kreise hätten den Luftwaffenstützpunkt als Geheimgefängnis identifiziert.

Rice verteidigte vor ihrer Abreise die Praxis, Verdächtige zum Verhör ins Ausland zu bringen. Sie fügte aber hinzu, die USA ließen keine Folter zu. ABC zitierte Geheimdienstvertreter, denen zufolge Rice dies behaupten konnte, weil die USA auf Veranlassung von Präsident Bush sechs Verhörmethoden nicht als Folter einstuften.

Diese Methoden werden dem Bericht zufolge regelmäßig bei mutmaßlichen Al-Kaida-Anhängern angewandt. Zu den Methoden gehörten etwa Schlafentzug und eine Praxis, bei der die Verdächtigten so lange unter Wasser getaucht würden bis sie das Gefühl hätten zu ersticken.

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