Chronologie
Insgesamt waren 32 Touristen entführt worden, unter ihnen acht Salzburger und zwei Tiroler, 16 Deutsche, vier Schweizer, ein Niederländer und ein Schwede.
22./23. Februar: Letzte Kontakte im Süden des Landes bei Illizi zu drei Reisegruppen mit insgesamt elf Touristen, davon sechs Deutsche, vier Schweizer und ein Österreicher.
10. März: Die erste Gruppe wird als vermisst gemeldet. Die deutsche Botschaft in Algier wird eingeschaltet.
17. März: Die zweite und dritte Gruppe werden als vermisst gemeldet. Letzter Kontakt zur vierten Reisegruppe aus sechs Personen.
30. März: Vierte Gruppe, fünf Deutsche und ein Schwede, wird als vermisst gemeldet.
2. April: Fünfte Gruppe – vier Deutsche – als vermisst gemeldet.
3. April: Das österreichische Außenministerium warnt vor Reisen nach Algerien.
4. April: Der sechste Fall: Das Außenministerium in Wien sucht nach acht Salzburgern.
5. April: Erste mögliche Spur: Eine Karawane stößt in der Wüste auf ein Tunnelsystem, in dem Menschen sein sollen. Ob sich dort die Vermissten aufhalten, ist unklar. Außenministerin Benita Ferrero-Waldner wendet sich telefonisch an ihren algerischen Amtskollegen Abdelaziz Belkadem mit der Bitte, alles zur Ausforschung und Sicherstellung der Rückkehr der in der Sahara verschollenen Touristengruppe zu unternehmen. Das Außenamt gibt die Entsendung einer Sonderdelegation bekannt, der auch zwei Cobra-Beamte angehören.
6. April: Beamte des deutschen Bundeskriminalamts und GSG 9-Spezialkräfte des Bundesgrenzschutzes werden nach Algerien geschickt.
7. April: Der algerische Staatschef Abdelaziz Bouteflika verspricht in einem Telefonat mit Bundespräsident Thomas Klestil, die Suche nach den vermissten Österreichern persönlich zu überwachen. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt vor Reisen in Algeriens Sahara.
8. April: Der deutsche Innenminister Otto Schily reist nach Algerien.
11. April: Fall sieben: Das Außenministerium bestätigt, dass auch zwei Tiroler in Algerien als vermisst gelten.
12. April: Ferrero-Waldner gibt bekannt, dass die Vermissten am 8. April noch am Leben waren.
17. April: Medien berichten, dass die algerischen Behörden Kontakt mit einer Entführergruppe haben und über die Freilassung der Urlauber verhandeln. Die Deutschen seien von den übrigen Geiseln getrennt.
28. April: Nachrichten und Kleidungsstücke der Verschollenen werden in der Wüstenregion bei Illizi gefunden.
4. Mai: Die algerische Regierung bestätigt erstmals, dass die Touristen leben.
6. Mai: Das algerische Innenministerium dementiert Verhandlungen mit den Entführern. Algerien lehnt den Einsatz der deutschen Elitetruppe GSG 9 für den Fall einer Befreiungsaktion ab.
7. Mai: Wüstenbewohner vom Stamm Tuareg geben an, den Aufenthaltsort der verschleppten Touristen zu kennen. Die Suchmannschaft ist auf 5.000 Soldaten angewachsen.
10. Mai: Medienberichten zufolge liegen Lösegeldforderungen in Millionenhöhe vor. Das Außenministerium in Wien, das Auswärtige Amt in Berlin und das Schweizer Außenministerium wollen sich dazu nicht äußern.
11. Mai: Algerische Sicherheitskräfte suchen im süd-westlichen Nachbarland Mali nach Spuren der verschleppten Touristen.
12. Mai: Der deutsche Außenminister Joschka Fischer trifft zu Gesprächen in Algier ein. Aus deutschen Delegationskreisen wird bekannt, dass ein weiterer Deutscher vermisst wird.
13. Mai: Die Anwälte der vier in Frankfurt inhaftierten algerischen Islamisten weisen Berichte zurück, wonach diese mit der Entführung freigepresst werden sollen.
14. Mai: Alle zehn Österreicher und sechs Deutsche werden befreit.